Berlin (epd)"Ich finde diese Debatte nicht nur zulässig, sondern überfällig", sagte Lammert am Dienstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin. Die Selbstverständlichkeit, mit der früher die Unterstützung von Kirchentagen für eine öffentliche Aufgabe gehalten wurde, habe sich überlebt.
Insofern seien solche Diskussionen gewissermaßen ein zweijähriger Test für sich verändernde Selbstverständnisse in einer Gesellschaft. Das Staat-Kirchen-Verhältnis stehe nicht unter Denkmalschutz, sagte Lammert in der Veranstaltung zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017.
"Gesünderes Verhältnis"
Im Grundsatz verteidigte der Parlamentspräsident aber das Verhältnis von Staat und großen christlichen Kirchen in der Bundesrepublik. Es sei ein "glücklicheres und gesünderes Verhältnis" als in Nachbarstaaten wie Frankreich. Die dortige Säkularität stelle für ihn auch eine Form von Verkrampfung oder "fundamentalistischer Versuchung" dar, sagte der Katholik Lammert.