São Paulo (epd)Nach einer Demonstration der "Damen in Weiß" am Sonntag in Havanna für eine Amnestie für politische Gefangene seien 50 Menschen inhaftiert worden, berichtete die in Miami erscheinende Tageszeitung "El Nuevo Herald" am Montag (Ortszeit). Auch in anderen Städten sei es zu Festnahmen gekommen, zum Teil unter Anwendung von Gewalt.
Parteien verboten
Die oppositionelle Partei "Patriotische Union" (Unpacu) wirft kubanischen Sicherheitskräften laut der Zeitung vor, ihre Büros in Santiago und anderen Städten verwüstet zu haben. Etwa 200 ihrer Mitglieder und Sympathisanten seien festgenommen worden, darunter der Vorsitzende José Daniel Ferrer. Kuba ist ein Einparteiensystem unter Führung der Kommunistischen Partei. Andere Parteien sind verboten.
Bei ihrem wöchentlichen Marsch durch Havanna am Sonntag hatten die "Damen in Weiß" (Damas de Blanco) auch die Freilassung von drei Aktivisten verlangt, die am 20. September am Rande der Messe von Papst Franziskus in Havanna festgenommen wurden. Sie hatten dort Flugblätter verteilen wollen.
Zahlreiche Verhaftungen
Kurz vor dem Papstbesuch war eine Reihe von Dissidenten inhaftiert worden. Die meisten kamen nach einigen Tagen wieder frei. Die "Damen in Weiß" wurden nach einer Verhaftungswelle 2003 von Müttern und Ehefrauen inhaftierter Oppositioneller gegründet.