Frankfurt a.M., Mainz (epd)Die Deutschen nutzen das Internet intensiver und flexibler: Die Anzahl der täglichen Internetnutzer und derjenigen, die das Netz von unterwegs aus besuchen, hat 2015 zugenommen. Auch die Anzahl der Nutzer von Video- und Fernsehinhalten sowie von Audioangeboten ist 2015 gestiegen, wie die Medienforschung von ARD und ZDF am Montag mitteilte. Dagegen nimmt die gesamte Internetverbreitung in Deutschland nur noch minimal zu.
Täglich nutzen das Internet laut der ARD/ZDF-Onlinestudie mittlerweile 44,5 Millionen beziehungsweise 63 Prozent der Deutschen, was einen Anstieg um 3,5 Millionen Menschen gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Ähnlich stark nahm die mobile Nutzung zu: 2015 greifen 30,7 Millionen Deutsche (55 Prozent) unterwegs auf Netzinhalte zu, das sind 3,2 Millionen mehr (plus fünf Prozentpunkte) als im Vorjahr.
Aufwärtstrend bei Videos und Audios
Anwender mit mobilem Internetzugang nutzen das Internet auch am intensivsten. Während die Gesamtbevölkerung dem Internet durchschnittlich 108 Minuten pro Tag widmet, sind es bei den Nutzern mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets 50 Minuten mehr.
Der Aufwärtstrend von Videoinhalten, Fernsehsendungen und Audiomaterial im Internet setze sich auch in diesem Jahr fort, schreiben die Medienforscher: 53 Prozent sehen sich inzwischen mindestens einmal pro Woche Bewegtbildinhalte im Netz an, 33 Prozent nutzen Audioinhalte. Davon machen Musikstreamingdienste einen großen Anteil aus.
56,1 Millionen Deutsche mit Internetzugang
Die Internetverbreitung wächst laut der Studie allerdings nur noch langsam. Mittlerweile verfügen 56,1 Millionen Deutsche (79,5 Prozent) über einen Internetzugang. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zunahme nur 0,4 Prozentpunkte. Die kleinen Zuwachsraten gehen vor allem von den über 60-Jährigen aus, von denen inzwischen die Hälfte das Internet nutzt. Der durchschnittliche Internetnutzer ist 44 Jahre alt.
Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2015, für die im März und April dieses Jahres bundesweit repräsentativ 1.800 Erwachsene in Deutschland befragt wurden, sind in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" dokumentiert.