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Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, fordert Ausgleichzahlungen für ehemalige DDR-Zwangsarbeiter (Archivbild).
Stasiakten-Beauftragter für Entschädigung von DDR-Zwangsarbeitern
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, fordert finanzielle Hilfen für ehemalige Zwangsarbeiter in DDR-Gefängnissen.

Berlin, Mainz (epd)Die Zwangsarbeit müsse im bestehenden System der Rehabilitierungen und Ausgleichzahlungen für DDR-Unrecht berücksichtigt werden, sagte Jahn in einer ARD-Dokumentation, die am Montagabend ausgestrahlt werden sollte.

Menschenunwürdige Bedingungen

Dafür müssten jetzt Kriterien entwickelt werden, erklärte Jahn. Dabei seien sowohl der Staat als auch die Westkonzerne, die von der erzwungenen Arbeit politischer Häftlinge profitiert hätten, gefordert. Jahn verwies auf die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen politische Häftlinge Produkte auch für Westkonzerne fertigen mussten.

Gesundheitliche Gefahren

Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen betraf politische wie kriminelle Gefangene gleichermaßen und spielte in der Planwirtschaft eine wichtige Rolle. Dabei waren die Bedingungen für die politischen Häftlinge zumeist schlechter. Nach einer Studie des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam wurden jährlich zwischen 15.000 und 30.000 Strafgefangene zumeist an neuralgischen Punkten der Volkswirtschaft wie beispielsweise der Energieversorgung eingesetzt. Häufig waren sie dabei gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt.