Berlin (epd)Die am Mittwoch vom Bundesinnenministerium veröffentlichten Zahlen belegen damit einen sprunghaften Anstieg. Im August wurden rund 104.500 Asylsuchende im sogenannten Easy-System registriert, über das die Bundesländer die Verteilung der Flüchtlinge organisieren.
Mehr als die Hälfte der Asylsuchenden (rund 85.500) kam im September aus Syrien. Gut 19.000 der im September registrierten Flüchtlinge stammten aus dem Irak, mehr als 18.000 aus Afghanistan. Zugänge aus Balkanstaaten gingen in der Relation deutlich zurück: Knapp 6.000 Asylsuchende kamen aus Albanien.
Zahlen der Länder gefragt
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gingen im September demgegenüber 43.071 Asylanträge ein. Durch den Flüchtlingsandrang vergeht immer mehr Zeit zwischen Registrierung und dem Stellen eines Asylantrags.
Weil die Zahlen des Bundesamts daher kaum mehr den tatsächlichen Zugang von Flüchtlingen widerspiegeln, operiert die Bundesregierung verstärkt mit den Zahlen aus dem Registrierungssystem der Länder. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wies aber wiederholt daraufhin, dass dieses System Doppelregistrierungen nicht ausschließe. Andere angekommene Flüchtlinge seien unter Umständen gar nicht erfasst, weil sie in andere EU-Länder weiterreisen wollten.