Berlin (epd)Viele Patienten wollen vor einer Behandlung im Krankenhaus wissen, ob diese wirklich notwendig ist. Nach einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Umfrage der Techniker-Krankenkasse (TK) würden sich drei Viertel der Befragten (74 Prozent) eine Zweitmeinung bei einem anderen Mediziner einholen, sollte ihr Arzt eine Operation oder eine Untersuchung in einem Krankenhaus vorschlagen. Jeder vierte Befragte (27 Prozent) hat manchmal oder sogar häufig den Eindruck, dass ein Arzt eine unnötige Behandlung oder Untersuchung empfiehlt. Ein Drittel dieser Betroffenen ließ sich aber dann trotz seiner Bedenken behandeln.
Zu viele Rückenoperationen
Dass Patienten zu oft operiert werden, zeige das im Jahr 2010 gestartete TK-Modellprojekt "Zweitmeinung vor Wirbelsäulen-Operationen". Danach erweist sich laut TK die Mehrzahl der Rückenoperationen als nicht notwendig. Versicherte können sich bei diesem Projekt vor einem geplanten Eingriff innerhalb von zwei Tagen eine zweite Meinung bei einem ärztlichen Spezialisten einholen. Rund 1.900 TK-Versicherte haben nach den Angaben das Angebot bislang genutzt. Bei 89 Prozent der Patienten hätten die Spezialisten die OP als nicht notwendig eingestuft und statt dessen eine Physio- oder Schmerztherapie empfohlen.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der TK vom 22. Juni bis 9. Juli 1.000 gesetzlich Krankenversicherte befragt.