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Im neuen Film "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" wird der Astronaut Watney (Matt Damon) nach einer beendeten Weltraummission auf dem Mars zurückgelassen - weil seine Kollegen ihn für tot halten. Er versucht, alleine in der feindlichen Umwelt zu überleben.
Spektakuläre Einsamkeit
Ridley Scott kehrt ins All zurück: In seiner Bestsellerverfilmung «Der Marsianer - Rettet Mark Watney» nach Andy Weir kämpft Matt Damon als zurückgelassener Astronaut ums Überleben.
06.10.2015
epd
Patrick Heidmann (epd)

Frankfurt a.M. (epd)Nachdem Ridley Scotts letzter Film "Exodus: Götter und Könige" eher enttäuschte, ist er nun mit einem neuen Beitrag zurück. Und diesmal kann sich der Weltraumfilm durchaus sehen lassen: Die nahezu bodenständige Erzählung von einem auf dem Mars zurückgelassenen Astronauten überzeugt durch beeindruckende Bilder, die nicht so dick auftragen wie andere Weltraumfilme.

Der Astronaut und Botaniker Mark Watney (Matt Damon) wird nach einer beendeten Mission auf dem Mars zurückgelassen, weil seine Crew ihn für tot hält. Das ist er allerdings nicht. Dass er am Leben ist, könnte sich bald ändern, denn eigentlich spricht alles gegen ihn: Zur Nasa kann er keinen Kontakt aufnehmen, und selbst wenn er es könnte, würde eine erneute Reise zum Mars vier Jahre dauern. Trotz alldem sieht er nicht ein, aufzugeben - sein Überlebenswille ist stark.

Der Alltag auf dem Mars

Es liegt natürlich nahe, den Film mit den aktuellen Weltraumfilmen "Gravity" oder "Interstellar" zu vergleichen. Doch allzu viel geben diese Vergleiche nicht her: Obwohl die drei thematisch auf einem Nenner liegen, unterscheidet sich "Der Marsianer" doch wesentlich von den beiden anderen Filmen. So liegt sein Fokus auf mehreren Charakteren anstatt nur auf dem Protagonisten.

Man erfährt auch von den Menschen auf der Erde und wie sie Mark zu retten versuchen sowie von seinen Raumfahrtkollegen, die sich auf dem Heimweg befinden. Dadurch kommen auch die weiblichen Rollen eher zur Geltung, wenngleich es keine großen sind. Jessica Chastain, die auch in "Interstellar" zu sehen ist, hat hier die deutlich interessantere Rolle. Aber auch inhaltlich schafft es Ridley Scott, seinen Film frei von der philosophisch-esoterischen Last zu lassen, die "Interstellar" herunterdrückte.

Auch auf der Bildebene ist Scotts Film subtiler. Während "Gravity" das Weltall mit imposanten, möglichst spektakulären Bildern darstellte, geht es Scotts Stammkameramann Dariusz Wolski vielmehr um den Alltag auf dem Mars, den er weniger pompös, aber dennoch beeindruckend einfängt. Ridley Scott und Drehbuchautor Drew Goddard erzählen eine bodenständige Sci-Fi-Geschichte, die spannend und komisch ist, untermalt mit Discosongs. Zwar ist "Der Marsianer" nicht ganz so ein Meilenstein wie "Blade Runner" oder "Alien", aber dafür die unterhaltsamste Großproduktion des Jahres - und Scotts bester Film seit mindestens diesem Jahrzehnt.