Polizei: Flüchtling in Thüringen beging Suizid
Die Ermittler schließen eine Straftat aus: Nach dem Tod eines Asylbewerbers in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Saalfeld geht die Polizei von einem Suizid des Mannes aus.

Saalfeld (epd)Nach der Obduktion der am Montag nach einem Brand entdeckten Leiche werde ein Fremdverschulden als Todesursache ausgeschlossen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Ermittlungen der Kriminalisten am Brandort hätten ergeben, dass die betroffene Wohnung verschlossen war. Ein Eindringen in das Zimmer sei auszuschließen.

Die Untersuchung des Brandortes und die Obduktion des Leichnams hätten gezeigt, dass der Brand durch eine bisher unbekannte brennbare Flüssigkeit beschleunigt wurde, teilte die Polizei mit. Ein Straftatverdacht liege nicht vor, zumal es keine Spuren äußerer Gewalt gebe. Bei dem Opfer handele es sich "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" um einen 29-jährigen Mann aus Eritrea, der an den Folgen einer Rauchgasvergiftung starb.

Weitere rechtsmedizinische Untersuchungen

Um die Identität zweifelsfrei zu klären, seien jedoch noch weitere rechtsmedizinische Untersuchungen erforderlich. Den Toten hatten Feuerwehrleute am Montagabend in seiner Wohnung entdeckt, nachdem sie von Bewohnern und einer Sozialarbeiterin wegen einer Rauchentwicklung alarmiert worden waren.

In der Gemeinschaftsunterkunft leben etwa 120 Asylbewerber. Die Flüchtlinge wurden am Montagabend vorübergehend evakuiert, kehrten aber nach dem Feuerwehreinsatz in ihre Wohnungen zurück.