Rom (epd)Drei Wochen lang werden rund 280 Synodenväter aus aller Welt über das katholische Verständnis von Ehe, Familie und Sexualität diskutieren. Die am 25. Oktober endende Synode dient zur Beratung des Papstes, der dann das letzte Wort haben wird.
Darf man die kirchliche Lehre ändern?
Im Mittelpunkt des Interesses steht der Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen und mit Homosexuellen. Der Streit zwischen Reformwilligen und Bewahrern hatte sich in den vergangenen Wochen wieder zugespitzt. Bischöfe aus Westeuropa gelten generell eher als reformwillig, Geistliche aus Osteuropa und Afrika als konservativ. Im Hintergrund steht dabei auch die Frage, ob man die kirchliche Lehre ändern darf.
Zur Vorbereitung der weltweiten Versammlung unter dem Thema "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" hatte Papst Franziskus bereits vor einem Jahr eine außerordentliche Bischofssynode in Rom einberufen und deren Abschlusspapier veröffentlicht. Zudem hatte er einen umfangreichen Fragebogen an Gläubige in aller Welt verteilen lassen. Wie schon in anderen kirchlichen Umfragen zuvor wurde bei der Erhebung deutlich, dass die Kluft zwischen kirchlicher Lehre und Überzeugungen vieler Katholiken wächst.
16 Paare berichten über Erfahrungen
Aus Deutschland kommen neun Synoden-Synodenteilnehmer. Drei hat die katholische Deutsche Bischofskonferenz bestimmt, es sind Kardinal Reinhard Marx (München), der Erzbischof Heiner Koch (Berlin) und Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück). Vom Papst direkt eingeladen wurde Kardinal Walter Kasper. Qua Amt in der Bischofsynode ist Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation, hinzu kommt der Abtpräses Jeremias Schröder von den Benediktinern.
Das Ehepaar Aloys und Petra Buch gehört zu den 16 Paaren, die den Theologen von ihren eigenen Erfahrungen berichten sollen. Als Beobachter ist Thomas Schirrmacher von der weltweiten Evangelischen Allianz eingeladen.