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Nach Ansicht des Leiters des Osloer Friedensforschungsinstituts PRIO hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gute Chancen auf die Ehrung (Archivbild).
Spekulationen über Favoritenrolle Merkels für Friedensnobelpreis
Genau eine Woche vor der Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreises werden Spekulationen über eine Favoritenrolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut.

Oslo, Frankfurt a.M. (epd)Nach Einschätzung von Kristian Berg Harpviken, dem Leiter des Osloer Friedensforschungsinstituts PRIO, hat die Kanzlerin gute Chancen auf die Ehrung: "Merkel hat in der Flüchtlingsfrage eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen", sagte Harpviken dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstagabend. Damit habe sie die Debatte über Flüchtlinge in Europa verändert.

Merkel steht zu Entschluss

Hintergrund ist die kürzliche Entscheidung Merkels, in Ungarn festsitzenden Flüchtlingen vor allem aus Syrien die Einreise nach Deutschland zu erlauben. "Wir schaffen das , versicherte die Regierungschefin. Als PRIO-Chef spekuliert Harpviken jährlich darüber, wer den Friedensnobelpreis erhalten könnte und hat die deutsche Kanzlerin inzwischen auf Platz eins seiner Liste gesetzt.

Merkel stehe bislang zu ihrem Entschluss, auch wenn dieser nicht nur innerhalb Europas, sondern auch in den eigenen politischen Reihen umstritten sei, sagte Harpviken. In einer Zeit, wo viele andere sich vor der Verantwortung wegduckten, habe sie echte Führungsqualitäten bewiesen. Unionspolitiker hatten zu Jahresbeginn erklärt, die Bundeskanzlerin für die Auszeichnung vorzuschlagen - allerdings wegen ihrer Vermittlerrolle in der Ostukraine.