Hamburg (epd)St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm (49) hat am Donnerstag einen 17-jährigen Flüchtling aus Eritrea privat in sein Pastorat aufgenommen. Der junge Eritreer gehe seit etwa einem halben Jahr zur Schule und lerne Deutsch, sagte Wilm auf epd-Anfrage. An diesem Freitag werde er 18 Jahre alt. Dann sei er nicht mehr minderjährig, sondern müsse nach der Logik der Hamburger Sozialbehörde wieder zurück in die Notaufnahme. "Doch alle Kapazitäten in Hamburg sind erschöpft", sagte der Pastor. Er hofft auf viele Nachahmer auch in anderen Kirchengemeinden.

Die St. Pauli-Kirche hatte vor rund zwei Jahren bundesweit Schlagzeilen gemacht, als sie ab Juni 2013 für über 80 Lampedusa-Flüchtlinge zum monatelangen Nachtquartier wurde.