Rom (epd)"Ich dementiere nicht, dass das Treffen stattgefunden hat", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch. Nähere Angaben zu der Begegnung lehnte er ausdrücklich ab.
Mut zugesprochen
Die 49-jährige Davis aus dem US-Bundesstaat Kentucky hatte zuvor berichtet, Franziskus habe sie während seiner USA-Reise in der vergangenen Woche zu einem Treffen in der diplomatischen Vertretung des Vatikans in Washington empfangen. Nach Angaben von Davis' Anwalt Mathew Staver sprach der Papst ihr bei der 15-minütigen Begegnung Mut zu und schenkte ihr Rosenkränze. Zuvor hatte ein Vatikansprecher eine Bestätigung des Treffens noch abgelehnt, es zugleich aber auch nicht dementiert. Unter Berufung auf den Anwalt schrieb die "New York Times" am Mittwoch, das Treffen sei von Vatikan-Offiziellen und nicht durch US-Bischöfe arrangiert worden.
Die aus einer katholischen Familie stammende Davis gehört einer pfingstkirchlich orientierten Apostolischen Kirche an. Für ihre Weigerung, Homosexuelle zu trauen, berief sie sich auf ihren christlichen Glauben. Anfang September verbrachte die Verwaltungsbeamtin deswegen fünf Tage in Beugehaft.
"Weigerung aus Gewissensgründen"
Papst Franziskus sagte auf dem Rückflug nach Rom, eine "Weigerung aus Gewissensgründen" sei in diesem Fall ein Menschenrecht. Wenn Menschen verwehrt werde, bestimmte Handlungen aus Gewissensgründen abzulehnen, bedeute dies eine Verletzung ihrer Rechte. Davis erwähnte er nicht.