epd-bild / Jörn Neumann
Die US-amerikanische Standesbeamtin Kim Davis weigerte sich, homosexuellen Paaren einen Trauschein auszustellen (Archivbild).
Papst traf offenbar homophobe Standesbeamtin
Papst Franziskus hat offenbar die US-amerikanische Standesbeamtin Kim Davis empfangen, die sich weigert, homosexuellen Paaren einen Trauschein auszustellen.

Rom (epd)"Weder bestätige ich, noch dementiere ich", sagte der stellvertretende Vatikansprecher Ciro Benedettini am Mittwoch im Vatikan. Die 49-jährige Davis aus dem US-Bundesstaat Kentucky hatte zuvor berichtet, Franziskus habe sie während seiner USA-Reise in der vergangenen Woche zu einem Treffen in der diplomatischen Vertretung des Vatikans in Washington empfangen. Bei der 15-minütigen Begegnung sprach er Davis nach Angaben ihres Anwalts Mathew Staver Mut zu und schenkte ihr Rosenkränze.

Fünf Tage Beugehaft

Die aus einer katholischen Familie stammende Davis gehört der Neuapostolischen Kirche an. Sie berief sich bei ihrer Weigerung, Homosexuelle zu trauen, auf ihren christlichen Glauben. Anfang September verbrachte die Verwaltungsbeamtin deswegen fünf Tage in Beugehaft. Papst Franziskus sagte auf dem Rückflug nach Rom, eine "Weigerung aus Gewissensgründen" sei in diesem Fall ein Menschenrecht. Wenn Menschen verwehrt werde, bestimmte Handlungen aus Gewissensgründen abzulehnen, bedeute dies eine Verletzung ihrer Rechte. Davis erwähnte er nicht.