Köln (epd)Ein fehlender Impfschutz vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen habe zu den diesjährigen großen Masern-Ausbrüchen geführt, erklärte die Bundeszentrale am Dienstag in Köln. In diesem Jahr wurden in Deutschland den Angaben zufolge bislang rund 2.500 Masernfälle registriert, davon mehr als die Hälfte in Berlin. Etwa die Hälfte der Erkrankten in der Bundeshauptstadt sei zwischen 18 und 43 Jahre alt gewesen, jeder Vierte sei im Krankenhaus behandelt worden.
Die Gesundheitsbehörde wies darauf hin, dass die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts nicht nur Kindern, sondern auch allen nach 1970 geborenen Erwachsenen eine Masern-Impfung besonders empfiehlt. Wenn mindestens 95 Prozent der Bevölkerung geschützt seien, könnten Ausbrüche der Infektionskrankheit verhindert werden, betonte Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale.
Impfung ab Alter von elf Monaten
"Eine ausreichend geimpfte Gemeinschaft kann auch Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können, vor einer Maserninfektion schützen", erklärte Thaiss. Laut Empfehlung der Impfkommission sollten Kinder in der Regel ab einem Alter von elf Monaten gegen Masern geimpft werden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ruft mit der Kampagne "Deutschland sucht den Impfpass" dazu auf, den persönlichen Impfschutz zu überprüfen.