Den Haag (epd)Der frühere kongolesische Vizepräsident Jean-Pierre Bemba muss sich seit Dienstag zudem wegen der Fälschung von Beweismaterial verantworten. Bemba soll mit Hilfe seiner Anwälte 14 Zeugen gekauft haben, die für ihn aussagen sollten. Der 52-Jährige ist vor dem Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen angeklagt.
Netzwerk zur Zeugen-Bestechung
Bemba soll zwischen 2002 und 2003 Truppen in die benachbarte Zentralafrikanische Republik geschickt haben, um dort einen Staatsstreich niederzuschlagen. Soldaten unter seiner Führung haben der Anklage zufolge dabei gemordet, vergewaltigt und geplündert. Um sich in dem Prozess vor dem Strafgerichtshof zu verteidigen, soll Bemba von seiner Zelle in Den Haag aus ein Netzwerk zur Zeugen-Bestechung aufgebaut haben.
Neben Bemba sind auch seine beiden Anwälte, Aimé Kilolo und Jean-Jacques Mangenda, der Zeuge Narcisse Arido und der kongolesische Parlamentsabgeordnete Fidèle Babala angeklagt, ein Vertrauter Bembas. Sie sollen im Auftrag Bembas die Zeugen bezahlt haben.