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Der Arbeitgeberverband kritisiert, dass die Arbeitsmöglichkeiten für Asylbewerber noch zu stark beschränkt seien (Archivbild).
Arbeitgebern gehen Gipfelbeschlüsse nicht weit genug
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände ist mit den Beschlüssen des Flüchtlingsgipfels von Bund und Ländern noch nicht zufrieden.

Düsseldorf (epd)Vor allem die Arbeitsmöglichkeiten für Asylbewerber seien noch zu stark beschränkt, sagte Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Er forderte, "dass das Beschäftigungsverbot in der Zeitarbeit für Asylsuchende mit Bleibeperspektive und Geduldete vollständig entfällt".

Vorrangprüfung abschaffen

Weiter appellierte Kramer an die Bundesregierung, für Asylsuchende mit hoher Bleibeperspektive sowie Geduldete die Vorrangprüfung durch die Bundesagentur für Arbeit vollständig abzuschaffen. Die Regel besagt, dass bei einer zu besetzenden Arbeitsstelle zunächst geprüft wird, ob es einen qualifizierten Bewerber aus Deutschland oder einem EU-Mitgliedsland gibt. "Nur so können alle Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive nach drei Monaten arbeiten, ohne dass 15 Monate lang die bisher bestehende bürokratische Vorrangprüfung viele der Betroffenen daran hindert", sagte Kramer.

Außerdem sollten Flüchtlinge mit Bleibeperspektive und einer Lehrstelle zwei Jahre nach Ende der Ausbildung nicht abgeschoben werden dürfen, wenn der Betrieb eine Übernahme garantiere, sagte der Arbeitgeber-Präsident weiter. Dabei müsse die Möglichkeit einer Ausbildung auch älteren Jugendlichen offenstehen. "Die Altersgrenze von 21 Jahren für den Ausbildungsbeginn von Asylsuchenden verbaut wertvolle Chancen und muss fallen", verlangte Kramer.