Massenschlägerei unter Flüchtlingen in Leipziger Messehalle
In einer Leipziger Flüchtlingsnotunterkunft ist es am Donnerstagabend zu einer Massenschlägerei gekommen. Zuvor soll ein Flüchtling ein syrisches Mädchen bedroht haben.

Leipzig (epd)An der Auseinandersetzung in der Messehalle 4 seien etwa 100 bis 200 Syrer und Afghanen beteiligt gewesen, sagte Polizeisprecherin Katharina Geyer am Freitag in Leipzig dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Erst mit einem Großaufgebot habe die Polizei die Situation unter Kontrolle gebracht. Insgesamt sind in der Messehalle-Erstaufnahmeeinrichtung mehr als 1.800 Menschen untergebracht.

Der Auseinandersetzung sei die mutmaßliche Bedrohung eines elfjährigen syrischen Mädchens durch einen Afghanen vorausgegangen. Der Tatverdächtige habe ein Messer auf sie gerichtet, sagte die Sprecherin. Das Mädchen sei daraufhin zu einem Verwandten gegangen und habe sich diesem anvertraut. Danach sei es zur Auseinandersetzung zwischen diesem und dem Angreifer gekommen. Später entwickelte sich daraus eine Massenschlägerei.

Opferfest gefeiert

Am Donnerstagabend hatten in der Unterkunft mehr als 900 Syrer, rund 200 Afghanen und rund 200 Iraker das islamische Opferfest begangen. Das Fest sei jedoch nicht die Ursache der Schlägerei gewesen, sagte die Sprecherin der Polizei.

Nach der Schlägerei hätten sich die Afghanen geweigert, in ihre Unterkunft zurückzukehren, sagte Geyer. Die Flüchtlinge campierten indes auf der Freifläche vor der Messehalle. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Nötigung mit dem Messer und Körperverletzung.