Frankfurt a.M. (epd)Ohne eine gerechte Umverteilung des weltweiten Reichtums werde die UN-Agenda scheitern, warnte die Hilfsorganisation medico international am Mittwoch in Frankfurt.
Glaubwürdigkeit hinterfragen
Beim UN-Gipfel in New York sollen am Wochenende 17 ehrgeizige Ziele verabschiedet werden, die unter anderem eine Überwindung von Armut und Hunger bis 2030 vorsehen. Daneben will sich die Weltgemeinschaft dem verstärkten Einsatz für Klimaschutz und Menschenrechte widmen.
"Das fundamentale Problem der neuen Entwicklungsagenda ist ihre Widersprüchlichkeit", sagte medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer. "Wie sollen Klima und Umwelt geschützt werden, wenn die Mittel, die für solche Maßnahmen notwendig sind, über das Wachstum einer zerstörerischen Produktionsweise generiert werden?"
Auch die Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland zeigte sich angesichts der "blumigen Versprechen" skeptisch. "Ambitionierte Ziele sind gut, aber man muss angesichts der vergangenen Erfahrungen schon die Glaubwürdigkeit solcher Versprechen hinterfragen", sagte Agrarreferent Roman Herre. "Hunger ist und bleibt damit besonders eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit. Leider wird genau diese Frage bei der neuen Zielsetzung ausgeklammert."