Putschisten in Burkina Faso lassen Ministerpräsidenten frei
Nach dem Staatsstreich am Mittwoch haben die Putschisten in Burkina Faso den Ministerpräsidenten freigelassen.

Ouagadougou, Frankfurt a.M. (epd)Isaak Zidas habe den Präsidentenpalast, wo er unter Hausarrest stand, am frühen Dienstagmorgen verlassen dürfen und sei wohl auf, berichtete der französische Auslandsradiosender RFI. Am späten Montagabend war die Armee in die Hauptstadt Ouagadougou vorgerückt, um der abgesetzten Regierung zur Seite zu springen.

Rückkehr zu rechtsstaatlicher Ordnung

Das Militär setzte den Putschisten um General Gilbert Diendéré ein Ultimatum, bis Dienstagmorgen (Ortszeit) die Waffen niederzulegen. Am vergangenen Mittwoch hatte die Präsidialgarde, eine Elite-Truppe innerhalb der Armee, eine Kabinettssitzung gestürmt und Präsident Michel Kafando und andere Regierungsmitglieder festgenommen. Kafando war bereits am Freitag freigelassen worden. Erst am Montag hatten die Putschisten nach internationaler Vermittlung einem 13-Punkte-Plan zur Rückkehr zur rechtsstaatlichen Ordnung zugestimmt.

Dem Abkommen zufolge sollen sich die Militärs aus der Regierung zurückziehen und der abgesetzte Präsident Kafando zurückkehren. Den Putschisten sollte mit einem bis Ende September verabschiedeten Gesetz Straffreiheit zugesichert werden. Vereinbart wurde außerdem, bis spätestens am 22. November Präsidenten- und Parlamentswahlen abzuhalten. Ursprünglich waren sie für den 11. Oktober geplant.

Mindestens zehn Menschen getötet

Seit Mittwoch gab es in Ouagadougou immer wieder Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern der Putschisten. Dabei wurden mindestens zehn Menschen getötet. Die Putschisten gelten als Vertraute des vor einem Jahr durch eine Bürgerbewegung abgesetzten Präsidenten Blaise Compaoré. Sie wollten die alten Machtverhältnisse wieder herstellen.