Havanna, Quito (epd)Die Organisation Christliche Befreiungsbewegung ("Movimiento Cristiano Liberación", MCL) verurteilte in einem offenen Brief "die Welle der Repression" und bat den Papst, die politisch Verfolgten und Verhafteten zu schützen.
Papst Franziskus hält sich noch bis zum Dienstag in Kuba auf und feiert in Santiago de Cuba seine letzte Messe auf der Karibikinsel. Am Mittag (Ortszeit) reist er weiter in die USA, wo er unter anderem am Freitag vor der UN-Vollversammlung sprechen wird. Die Reise ist die bisher längste und gilt als politisch bedeutendste seiner Amtszeit.
Kein Treffen mit Oppositionellen
In Holguín seien am Montag elf Mitglieder der Oppositionsgruppe "Damas de Blanco" festgenommen worden, berichtete das regimekritische Onlineportal "Diario de Cuba". Bereits am Sonntag waren mehrere Mitglieder der "Damas de Blanco" nach eigenen Angaben daran gehindert worden, die erste Papstmesse der Reise in Havanna zu besuchen. Die Oppositionelle Martha Beatriz Roque wurde an zwei Tagen hintereinander festgenommen, als sie Veranstaltungen mit Papst Franziskus besuchen wollte, wie kubanische Medien berichteten. Sie sei von der Apostolischen Nuntiatur offiziell eingeladen worden, hieß es.
Im offiziellen Reiseprogramm des Papstes ist ein Treffen mit Dissidenten nicht vorgesehen. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte aber, dass Franziskus am Sonntagabend kurz mit Oppositionellen zusammenkommen wollte. Diese Begegnung sei jedoch nicht zustande gekommen. Über die Gründe könne er keine Angaben machen.