Berlin (epd)Zu den größten Baustellen gehöre die Versorgung von dementen Menschen in Akut-Krankenhäusern, sagte die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein, am Freitag in Berlin. Wegen der fehlenden Aufmerksamkeit und mangelnder individueller Unterstützung dieser Patienten stelle ein Klinikaufenthalt "eines der größten Risiken für eine dramatische Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes dar".
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie warnte mit Blick auf die besonderen Nöte Demenzkranker vor der Abschaffung des Altenpflegeberufs zugunsten einer generalisierten Pflegeausbildung. Mit den Plänen hofften Bund und Länder, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, sagte der Präsident der Gesellschaft, Hans Gutzmann. Neben dem Altenpflegeberuf würden damit aber die eigenständigen Berufe der Gesundheits-, der Kranken- und der Kinderkrankenpflege abgeschafft.
Für Bedürfnisse alter Menschen
Gutzmann betonte, der Altenpflegeberuf verfüge schon heute über die auf die emotionalen, sozialen und medizinischen Bedürfnisse alter Menschen ausgerichteten Kompetenzen. Während in Deutschland dieser Beruf abgeschafft werden soll, würde er andernorts wie etwa in Großbritannien gerade neu erfunden.
Seit 1994 findet jeweils am 21. September der Welt-Alzheimertag statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Dement - Vergiss mich nicht". In Deutschland leben rund 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die meisten Betroffenen sind über 75 Jahre alt. Doch es gibt auch eine kleine Zahl von Patienten, die bereits vor dem 60. Lebensjahr erkranken. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Den Erkrankten fällt es schwer, sich zu erinnern, planvoll zu handeln, sich räumlich und zeitlich zu orientieren.