Köln, Berlin (epd)Die Mehrheit der Deutschen hält die Bundesrepublik für ein kinderfreundliches Land. Zugleich sehen die Befragten der am Mittwoch in Köln und Berlin veröffentlichten Umfrage aber auch Probleme unter anderem bei der Betreuung von Flüchtlingskindern. Aus Anlass des Weltkindertags am 20. September befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag des UN-Kinderhilfswerks Unicef und des Deutschen Kinderhilfswerks 1.006 Wahlberechtigte über 18 Jahren.
58 Prozent der Befragten glauben demnach, dass Deutschland kinderfreundlich ist. Diese Meinung war vor allem bei den 18- bis 29-Jährigen verbreitet. Dem widersprachen 39 Prozent der Befragten. Vor allem ältere Menschen, Frauen und Ostdeutsche hielten die Bundesrepublik für nicht kinderfreundlich, erklärten Unicef und das Deutsche Kinderhilfswerk.
Als wichtige Kriterien für Kinderfreundlichkeit nannten die Befragten den Angaben zufolge vor allem den Schutz von Kindern vor Gewalt, die Bekämpfung von Kinderarmut sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für 90 Prozent der Befragten gehörte dazu auch eine gute Betreuung von Flüchtlingskindern. Lediglich 27 Prozent der Befragten gaben aber an, dass sich Deutschland "sehr gut" oder "gut" um Jungen und Mädchen kümmert, die als Asylbewerber hier leben.
26 Prozent der Deutschen gaben der Politik gute oder sehr gute Noten bei der Bekämpfung von Kinderarmut. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hielten weniger als die Hälfte (41 Prozent) der Befragten für gut oder sehr gut.