epd-bild/Hanno Gutmann
Bei ihrem Sondertreffen am Montagabend einigten sich die Innen- und Justizminister der EU darauf, 160.000 Flüchtlinge umzusiedeln.
Gabriel enttäuscht über EU-Treffen: «Europa hat sich blamiert»
Spitzenpolitiker der SPD haben sich tief enttäuscht über das Ergebnis des EU-Sondertreffens der Innen- und Justizminister geäußert.

Berlin (epd) "Europa hat sich gestern ein weiteres Mal blamiert", sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Dienstag in Berlin. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, sagte, es werde eine Gesamtanstrengung Europas gebraucht.

Entscheidung über Quote vertagt

Bei ihrem Sondertreffen am Montagabend einigten sich die Innen- und Justizminister der EU darauf, 160.000 Flüchtlinge aus besonders belasteten europäischen Staaten umzusiedeln. Allerdings ist noch nicht klar, welches Land wie viele Menschen aufnehmen wird. Die Entscheidung über eine feste Quote nach den Plänen der EU-Kommission wurde vertagt.

Gabriel sagte, in Wahrheit seien die 160.000 Flüchtlinge "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Der derzeitige Flüchtlingsandrang sei eine Bewährungsprobe nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. "Was wir jetzt erleben, bedroht Europa weit mehr als die Griechenlandkrise", sagte der Vizekanzler.