Frankfurt a.M. (epd)An diesem Mittwoch (16. September) nimmt für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Herausgeber Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm die überarbeitete Fassung der Bibelübersetzung Martin Luthers auf der Wartburg bei Eisenach entgegen. Nach Korrekturen und Druck wird die neue Lutherbibel zum Reformationstag 2016 mit einem Gottesdienst in Eisenach und einem Festakt in Berlin offiziell eingeführt.
Fortschritte bei der Forschung
Fünf Jahre haben rund 70 Theologen und Sprachwissenschaftler in Fachgruppen die Lutherbibel in der Fassung von 1984 auf Treue zum biblischen Text überprüft. Der Auftrag der EKD sah "Veränderungen des Luthertextes lediglich dort vor, wo sie zwingend geboten sind, wobei jede Veränderung des den Gemeinden vertrauten Klangs der Lutherbibel möglichst vermieden werden soll". Koordiniert wurde diese Durchsicht von einem Lenkungsgremium unter Leitung von Altbischof Christoph Kähler.
Derzeit ist die zuletzt 1984 überarbeitete Lutherbibel der maßgebliche Bibeltext der EKD und ihrer Landeskirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. Mit dem Beschluss zur Durchsicht reagierte der Rat der EKD 2010 auf die seither in Theologie und anderen Wissenschaftsdisziplinen erreichten Fortschritte bei der Forschung über biblische Schriften.
Die Lutherbibel geht zurück auf die Übersetzungen des Reformators Martin Luther und seiner Mitarbeiter zwischen 1521 und 1545. Die Übersetzung des Neuen Testaments erschien im September 1522. In den Folgejahren wurden kontinuierlich weitere biblische Bücher übersetzt, bis im Jahr 1534 die erste Gesamtausgabe erschien.