Brand in Thüringer Flüchtlingsunterkunft
Polizei geht von Anschlag aus
In einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Nordthüringen hat es am frühen Montagmorgen gebrannt, die Polizei geht von einem politisch motivierten Brandanschlag aus.

Sondershausen (epd)Ein technischer Defekt als Brandursache könne ausgeschlossen werden, sagte eine Polizeisprecherin. Der Brand in drei Wohnblöcken in Rockensußra im Kyffhäuserkreis wurde gegen 3.30 Uhr gemeldet. Verletzt wurde niemand. Die Polizei fahndet nach den Tätern.

300.000 Euro Sachschaden

Thüringer Politiker reagierten auf den mutmaßlichen Anschlag mit Bestürzung und Empörung. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erklärte, für Flüchtlinge bestimmte Häuser anzuzünden sei ebenso hinterhältig und feige wie der Terror, vor dem diese Menschen geflüchtet seien.

Die drei Blöcke aus DDR-Zeiten sollten nach Sanierungsarbeiten als Unterkünfte für Asylbewerber genutzt werden. Zur Brandbekämpfung waren etwa 80 Feuerwehrleute im Einsatz. Das Feuer zerstörte die Dachstühle der drei Gebäude. Die Polizei sprach nach einer ersten Schätzung von 300.000 Euro Sachschaden.