"Von hier aus hat sich die Welt geändert", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der scheidende sächsische Landesbischof Jochen Bohl.
Der Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation. Bohl erinnerte an Luthers Botschaft von der Freiheit der Menschen vor Gott und betonte, dass diese Freiheit auch immer Verantwortung bedeute.
Wiedereröffnung für 2016 geplant
Am Schlosskirchenensemble laufen seit 2012 die Bauarbeiten, für die mehr als 30 Millionen Euro veranschlagt sind. Die Arbeiten gelten als das größte und bedeutendste Investitionsvorhaben von Staat und Kirche zum Reformationsjubiläum 2017. Mittlerweile sind die Gewölbemalereien aus dem 19. Jahrhundert ebenso restauriert wie der Altar von 1892. Ab sofort können Interessierte die Schlosskirche an Wochenenden im Rahmen einer Baustellenführung besichtigen.
Mit der Wiedereröffnung des Wittenberger Schlosses wird laut EKD Ende 2016 gerechnet. Dort soll neben der neu gegründeten Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek auch das Evangelische Predigerseminar Platz finden. Rund 50 Vikare aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt werden jährlich in Wittenberg als Pfarrer ausgebildet.
Zu dem Baustellenfest, an dem auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) teilnahm, hatten die Stadtverwaltung, die EKD und die Union Evangelischer Kirchen in der EKD eingeladen. Neben der Schlosskirche und der Stadtkirche sind in Wittenberg auch die Museen Lutherhaus und Melanchthonhaus Weltkulturerbe der Unesco.