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Fernseh-Vorschau: Joan Baez, Das Golddorf und Vier Minuten
Was lohnt sich im Fernsehen vom 25. Juli bis 31. Juli?
Evangelisch.de blickt auf die Fernsehwoche - wo lohnt sich das Einschalten im Fernsehen vom 25. Juli bis zum 31. Juli?

25. Juli, 21.45 Uhr, arte: "Joan Baez - How Sweet the Sound"

Im Rahmen seines Programmschwerpunkts "Summer of Peace" zeigt Arte am 25. Juli um 21.45 Uhr ein Porträt von Joan Baez. Neben der Musik befasst sich der Dokumentarfilm vor allem mit dem politischen Engagement der amerikanischen Folksängerin. Baez hat jahrelang gegen den Vietnamkrieg protestiert und ist für ihre Überzeugung sogar ins Gefängnis gegangen. Historische Aufnahmen zeigen sie unter anderem beim Besuch in Vietnam 1972, wo sie mit den Einwohnern von Hanoi für den Frieden betete.

26. Juli, 22 Uhr, 3sat: "Der Chefankläger"

Am 26. Juli wiederholt 3sat um 22.00 Uhr den Dokumentarfilm "Der Chefankläger". Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarist Marcus Vetter ("Das Herz von Jenin") beschreibt mit seinem Porträt von Chefankläger Luis Moreno-Ocampo die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Im Zentrum des Films steht der erste Prozess dieser Einrichtung: 2006 wurde der kongolesische Milizführer Thomas Lubanga angeklagt, Kindersoldaten rekrutiert und eingesetzt zu haben. Arte zeigt am selben Abend im Anschluss an den Antikriegsfilm "Der schmale Grat" (20.15 Uhr) ab 23.05 Uhr "The Voice of Peace", eine Dokumentation über den ehemaligen israelischen Kampfpiloten Abie Nathan, der später Pazifist wurde und jenen Piratensender gründete, nach dem der Film benannt ist. "The Voice of Peace" hatte prominente Unterstützer, darunter John Lennon, George Harrison und Joan Baez, und sendete von 1973 bis 1993 Friedensbotschaften in den Nahen Osten. 

27. Juli, 20.15 Uhr, RTL: "Christopher Posch - Ich kämpfe für ihr Recht!"

Die Machart jener RTL-Formate, in denen sich Schuldnerberater Peter Zwegat oder der Jurist Christopher Posch für Menschen in Not einsetzen, erinnert zwar mitunter an Elendstourismus, aber das soziale Engagement ist überzeugend. Gerade Posch ("Christopher Posch – Ich kämpfe für ihr Recht!") befasst sich zudem immer wieder mit alltagsnahen Fällen. In der Ausgabe vom 27. Juli (20.15 Uhr) geht es unter anderem um ein 15jähriges Mädchen, das sich allzu freizügig im Internet präsentiert hat und von einem Mann dazu erpresst worden ist, Nacktfotos von sich zu machen.

28. Juli, 22.45 Uhr, ARD: "Das Golddorf"

Neun Monate lang hat Filmemacherin Carolin Genreith zwei Flüchtlinge bei ihrem neuen Leben in Bergen im Chiemgau begleitet. In ihrer Dokumentation "Das Golddorf" (28. Juli, ARD, 22.45 Uhr) kommen aber auch die Einheimischen zu Wort, die erwartungsgemäß nicht alle begeistert sind über die neuen Mitbewohner. Der Titel bezieht sich auf die Medaille, die der Ort einst im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" gewonnen hat.

28. Juli, 23 Uhr, ZDF: "37 Grad - Die Pflege macht uns arm!"

Zur gleichen Zeit zeigt das ZDF im Rahmen der Reihe "37 Grad" ab 23.00 Uhr den Film "Die Pflege macht uns arm!". Die Reportage beschreibt die extreme Belastung für Menschen, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern.

29. Juli, 20.15 Uhr, ARD: "Jahr des Drachen"

In ihrem bedrückenden, aber sehenswerten ARD-Drama "Jahr des Drachen" (29. Juli, 20.15 Uhr) erzählen Karl-Heinz Käfer (Buch) und Torsten C. Fischer (Regie) eine sehr ungewöhnliche Geschichte: Ein Kölner Geschäftsmann (Klaus J. Behrendt) um die fünfzig reist beruflich nach Vietnam und verliebt sich dort in die Prostituierte Huong. Die junge Frau verkörpert für ihn die Hoffnung, noch mal von vorn anzufangen: Seine Frau (Karoline Eichhorn) ist schon vor Jahren an Krebs erkrankt. Ohne den Krebs wären das Ehepaar längst geschieden; die Krankheit frisst sie beide auf. Als Huong tatsächlich nach Köln kommt, zerschellen die vietnamesischen Träume an der deutschen Realität.

30. Juli, 22.45 Uhr, ARD: "Heute bin ich blond"

In "Heute bin ich blond" (30. Juli, ARD, 22.45 Uhr) geht es ebenfalls um Krebs, und die Geschichte ist im Grunde nicht weniger deprimierend. Dennoch vermittelt Marc Rothemunds Film viel Lebensfreude, weil sich seine 21 Jahre alte Heldin Sophie (Lisa Tomaschewsky) den Rest ihres Lebens der erschütternden Diagnose zum Trotz genießen will. Ihren Titel verdankt die Verfilmung eines autobiografischen niederländischen Romans den verschiedenen Perücken, mit denen Sophie ihren durch die Chemotherapie kahlen Schädel bedeckt.

31. Juli, 20.15 Uhr, Einsfestival: "Vier Minuten"

Der sehenswerteste Film der Woche ist "Vier Minuten" (31. Juli, Einsfestival, 20.15 Uhr). Das großartig gespielte und völlig zu Recht mit vielen Preises ausgezeichnete Drama erzählt von der widerwilligen Freundschaft zwischen einer alten Frau (Monica Bleibtreu), die seit Jahrzehnten in einem Gefängnis Klavierunterricht gibt, und einer verurteilten Mörderin (Hannah Herzsprung). Die Jüngere scheint die ganze Welt zu hassen, doch sobald sie sich ans Klavier setzt, entlockt sie dem Instrument Klänge, die selbst Steine erweichen würden. Die Klavierlehrerin kann das Mädchen nicht ausstehen, aber auch nicht aus ihrer Haut: Sie muss diese Gabe einfach fördern. Die verstorbene Monica Bleibtreu als alte Frau, gebückt unter der Last einer unvergessenen Schuld, und Hannah Herzsprung als junge Cholerikerin, die eine ein schlummernder Vulkan, die andere permanent kurz vor dem Ausbruch: Das muss man gesehen haben.