Der Stiftung zufolge gibt es in Deutschland etwa 13.000 Pflegeheime mit jährlich rund 340.000 sterbenden Bewohner, etwa 200.000 davon benötigen schmerzlindernde Therapien. Dem stehen rund 220 stationäre Hospize gegenüber, in denen jedes Jahr rund 25.000 Sterbende versorgt werden. Den Angaben zufolge geben die Sozialkassen bis zu 6.500 Euro pro Monat für jeden Patienten im Hospiz aus. Für Sterbende im Pflegeheim, die palliativ versorgt werden, werden dagegen nur 1.500 Euro pro Monat zur Verfügung gestellt. Diese Schere müsse man schließen, sagte Brysch.
Der Patientenschützer begrüßte zwar die Pläne der Bundesregierung zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung, hält sie aber für nicht ausreichend. Brysch zufolge muss vor allem beim Personal in den Pflegeheimen aufgestockt werden. Man benötige ausreichend examinierte Fachkräfte mit einer Palliative-Care-Ausbildung sowie einen Personalschlüssel von 1,2 Pflegekräften pro Sterbenden. Ärzte, Seelsorger und Psychologen sollen die Menschen im Heim zusätzlich begleiten. Sterbende, die in Heimen mit weniger als 25 Plätzen untergebracht sind, sollten in ein stationäres Hospiz verlegt werden können.
Insgesamt rechnet die Stiftung mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 728 Millionen Euro, die die Krankenkassen übernehmen müssten. Die Leistungen, die über die Pflegeversicherung abgegolten werden, sind in die Modellrechnung bereits einbezogen.
Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zufolge werden derzeit für die Hospiz- und Palliativversorgung rund 400 Millionen Euro pro Jahr ausgegeben. Durch das neue Gesetz werden sich die Ausgaben voraussichtlich auf 600 Millionen Euro erhöhen. Damit sollen stationäre Hospize künftig 95 statt 90 Prozent ihrer zuschussfähigen Kosten von den Kassen erstattet bekommen. Auch die Heime sollen mehr Geld erhalten, wenn sie eine umfassende Beratung über die Begleitung am Lebensende anbieten. Das Gesetz soll im November verabschiedet werden.