Eine ebenso große Mehrheit (70 Prozent) befürwortet, Schlepperboote aufzuspüren und zu zerstören, noch bevor sie Flüchtlinge aufnehmen können. Für die Errichtung von zentralen Auffanglagern in Nordafrika sprechen sich 64 Prozent aus, wie der "Stern" am Mittwoch mitteilte.
Nur zwölf Prozent plädieren für eine totale Seeblockade an den europäischen Grenzen, wie sie in Australien praktiziert wird. Knapp die Hälfte der Bundesbürger (44 Prozent) ist der Auffassung, dass Deutschland mehr Flüchtlinge als bisher aufnehmen sollte - unabhängig davon, wie sich andere EU-Staaten verhalten. Die Hälfte (50 Prozent) will das unter diesen Umständen nicht.
Eine Mehrheit von 55 Prozent ist der Ansicht, dass Flüchtlingshilfe nicht allein Sache des Staates sein sollte, sondern dass die Bürger dies durch Spenden, Patenschaften oder Unterbringungsmöglichkeiten unterstützen sollten. Die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge sei allein Sache der staatlichen Behörden, meinen dagegen 41 Prozent. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte am 23. und 24. April im Auftrag des "Stern" 1.001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt.