Fest in der Branche etabliert sind die Biblischen Reisen aus Stuttgart, rund 15.000 Menschen verreisen pro Jahr mit dem Unternehmen. Im Angebot sind Studienreisen mit religiösem Hintergrund für Einzelne und für Gruppen. Dabei soll laut Geschäftsführer Georg Röwekamp ein Mittelweg zwischen einer traditionellen Pilgerreise und einer säkularen Studienreise beschritten werden. Denn obwohl die Biblischen Reisen 1962 als Teil des Katholischen Bibelwerkes entstanden sind, sind sie seit 1971 ökumenisch ausgerichtet. Seit rund fünf Jahren gibt es neben den Reisen ins Ausland, die zumeist nach Israel und Palästina führen, auch einen sogenannten "Incoming-Bereich". Betreut werden dabei kirchlich interessierte Gruppen, die für eine Reise nach Deutschland kommen. Zahlreiche Anmeldungen aus den USA liegen bereits für das Reformationsjubiläum 2017 vor. Das soziale Engagement des Reiseveranstalters konzentriert sich auf die Unterstützung von koptischen Ordensschwestern in Kairo, die sich der Verbesserung der Lebenssituation von Müllsammlern widmen.
Das Bayerische Pilgerbüro aus München ist seit 1954 als gemeinnütziger Verein organisiert und gilt als Platzhirsch in der Branche, auch wenn genaue Zahlen nicht veröffentlicht werden. Die Geschichte des Reiseveranstalters begann 1925, als der spätere Münchner Weihbischof Johannes Neuhäusler (1888-1973), das "Bayerische Pilgerkomitee" gründete, um Pilger auf dem Weg nach Rom zu unterstützen. Noch heute leistet der Verein finanzielle Hilfe für bedürftige und kranke Menschen, die an einer Pilgerreise teilnehmen wollen. Unterstützt werden aber auch soziale Projekte in den bereisten Ländern. Schwerpunkte des Bayerischen Pilgerbüros sind Individual- oder Gruppen-Wallfahrten nach Rom, Lourdes, Fátima, Santiago de Compostela und dem Heiligen Land. Bei Wanderreisen entlang des Jakobsweges ist der Verein eigenen Angaben zufolge Marktführer im deutschsprachigen Raum. Ziel des Bayerischen Pilgerbüros ist, den Menschen auf den Reisen spirituelle Begegnungen mit Gott zu ermöglichen und katholisches Leben rund um den Globus zu vermitteln.
Gruppen- und Studienreisen für evangelische und katholische Kirchengemeinden bieten auch die ECC-Studienreisen aus Frankfurt am Main an; das Kürzel ECC leitet sich dabei vom lateinischen Wort für Kirche ("ecclesia") ab. Gemeinsam mit Partneragenturen vor Ort organisiert das Unternehmen Reisen in die ganze Welt, Begegnungen und Gespräche mit den Angehörigen verschiedener Konfessionen sind dabei den meisten Gruppen ein besonderes Anliegen. Die ECC-Studienreisen haben etliche ferne Länder mit im Programm, zumeist reisen die rund 5.000 Teilnehmer pro Jahr allerdings innerhalb Europas oder in den Mittelmeerraum. Das Unternehmen unterstützt Einrichtungen in den Ländern, in denen die Gruppen unterwegs sind. Zum Beispiel werden derzeit die Deutsche Evangelische Schule in Addis Abeba (Äthiopien) sowie ein Diakonissen-Kinderprojekt in Tansania gefördert.