Filmtipps: Diese Woche neue im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Darunter die Fortsetzung des erfolgreichen Films "Best Exotic Marigold Hotel" und der erschütternde Dokumentarfilm "Nirgendland".

Best Exotic Marigold Hotel 2 (USA/Großbritannien 2015)

Das Seniorenhotel Marigold ist fast vollständig ausgebucht. Deswegen machen sich der junge indische Hoteldirektor Sonny und seine rüstige englische Mentorin Muriel (Maggie Smith) auf nach Amerika, um dort einen Investor für ein zweites Hotel zu finden. Eine Hotelkette zeigt Interesse und wird einen Prüfer nach Indien schicken, um sich ein Bild zu machen. Das provisorische Marigold, schwankend zwischen Verfall und Aufstieg, wirkt wie ein Ort der letzten Chancen für eine kleine indisch-europäische Gesellschaft. Spätestens wenn Richard Gere als Hoteltester aus Amerika seinen Auftritt hat, werden in dem Hybrid aus Seniorenfilm, Bollywood-Musical und Hoteldrama die Emotionen durcheinander gewirbelt. 

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Regie: John Madden. Buch: Ol Parker. Mit: Judi Dench, Maggie Smith, Richard Gere, Bill Nighy, Dev Patel, David Strathairn, Penelope Wilton, Celia Imre, Tina Desai, Lillete Dubey, Tamsin Greig. Länge: 122 Minuten. FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung. (epd)

 

Every Thing Will Be Fine (D/CDN/F/Schweden/N)

Der Schriftsteller Tomas (James Franco) fährt durch die verschneite kanadische Landschaft nach Hause. Als er kurz unaufmerksam ist, schießt ein Schlitten vor ihm auf die Fahrbahn. Tomas hat ein Kind überfahren. Es beginnt eine unaufdringliche Beobachtung, über zwölf Jahre, wie Tomas und die beteiligten Personen mit Schuld und Vergebung umgehen. So gelingt es dem vormals blockierten Schriftsteller nach dem Unfall wieder zu schreiben, und ihn bewegt die Frage, zu welchem Preis er seine neue Kreativität erkauft hat. Unüblich für ein Drama, hat Wim Wenders seinen neuen Film in 3D gedreht, aber er nutzt die Möglichkeiten der Technik geschickt, um Nähe und Emotion zu seinen Figuren herzustellen.

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Regie: Wim Wenders. Buch: Bjørn Olaf Johannessen. Mit: James Franco, Charlotte Gainsbourg, Rachel McAdams, Marie-Josée Croze, Robert Naylor, Julia Sarah Stone, Patrick Bauchau. Länge: 118 Minuten. FSK: noch nicht bekannt. (epd)

 

Nirgendland (Deutschland 2014)

Durch undurchsichtiges Waldgestrüpp und Wohlstandsvillen-Viertel nimmt "Nirgendland" den Zuschauer mit, um Hauptdarstellerin Tina Zeit zu geben, Schicht für Schicht ihre Missbrauchsgeschichte aufzudecken. "Es ist doch gar nichts passiert", hatte der Vater immer gesagt und lange Zeit hatte Tina das durch Verdrängung auch geglaubt. Hatte die eigene Tochter bei ihrem Vater übernachten lassen, sodass sie das gleiche Schicksal erlitt. Erst Jahre später, als ein weiteres Kind der Familie dem Großvater zum Opfer fällt, bricht sie das Schweigen. Doch nach der Verhandlung wird dieser freigesprochen, und Tinas Tochter nimmt sich letztendlich das Leben. Der Dokumentarfilm "Nirgendland" ist eine böse Lektion in Sachen familiärer Kindesmissbrauch und kollektive Verdrängung, aber auch das Porträt einer mutigen Frau, die sich nicht schont.

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Regie und Buch: Helen Simon. Mit: Isabelle F., Johanna T., Tina R. Länge: 72 Minuten. FSK: ab 16 Jahre (epd)

 

Das blaue Zimmer (Frankreich 2014)

Julien lebt nach außen ein wunderbar bürgerliches Leben mit Frau, Kind und Haus. Das reicht ihm aber bald nicht mehr und so beginnt er eine Affäre mit der attraktiven Apothekerin Esther, die ebenfalls verheiratet ist. Regelmäßig treffen sie sich in einem Hotel, und obwohl die Kleinstadt schon lange Bescheid weiß, hätte es wohl ewig so weiter gehen können. Doch dann stirbt Esthers Mann, der Apotheker, einen seltsamen Tod, und dann wird Esther ermordet. Als Hauptverdächtiger wird Julien festgenommen und in einer traumhaft verlorenen Stimmung wird von da an seine Geschichte skizziert. Die Geschichte eines Mannes, der nicht weiß, was er tun soll und was mit ihm passiert ist. Gelungene und äußerst spannende Simenon-Verfilmung.

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Regie: Mathieu Amalric. Buch: Stéphanie Cléau, Mathieu Amalric (nach einem Roman von Georges Simenon). Mit: Mathieu Amalric, Léa Drucker, Stéphane Cléau, Laurent Poitrenaux. Länge: 76 Minuten. FSK: noch nicht bekannt. (epd)