Die jüngste Studie über die Kirchenmitgliedschaft habe ergeben, dass die Menschen bei der Seelsorge auf einen persönlichen Ansprechpartner wertlegten, sagte Bedford-Strohm am Montag am Rande der in Bad Wörishofen tagenden Landessynode. Persönliche Glaubensfragen wollten sie nicht anonym besprechen.
Markus Söder, Mitglied der Landessynode und als Minister auch zuständig für die Digitalisierung, hatte am Freitag in einem epd-Gespräch gesagt, dass traditionelle Beratungen wie die Telefonseelsorge um digitale Angebote erweitert werden müssten. Das Internet sei inzwischen eine der wichtigsten Kommunikationsplattformen geworden. Ein solches Zusatzangebot sei eine große Chance für die Kirche, traditionelle Seelsorge-Angebote dürften dadurch aber nicht ersetzt werden, räumte Söder ein.
Laut Angaben der bayerischen evangelischen Landeskirche gab es bis 2011 eine Online-Seelsorgerin. 30 Mails hatten sie pro Monat erreicht. Seitdem gibt es aber weiterhin einen Ansprechpartner für seelsorgerliche Mail-Anfragen. Die Landeskirche lote derzeit aus, ob es wieder einen offiziellen Online-Seelsorger geben soll, sagte ein Kirchensprecher.
Bedford-Strohm widerspricht Söder: Seelsorge muss persönlich sein
Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) wünscht sich einen Ausbau der Online-Seelsorge in der bayerischen Landeskirche - Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm dagegen winkt ab.
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