Das gilt vor allem für Mütter und Väter aus schwächeren sozialen Verhältnissen, wie die am Mittwoch in Berlin präsentierte Analyse des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland ergab. Dazu waren bundesweit mehr als 1.100 Eltern von Schulkindern befragt worden.
Fast die Hälfte (45 Prozent) der Eltern fühlt sich in Erziehungsfragen oft unsicher. Sie wünschten sich mehr Orientierung und Beratung bei schulischen Fragen, sagte der Projektleiter am Allensbach-Institut, Werner Süßlin. Gespräche mit Lehrern werden dabei als besonders hilfreich angesehen. Rund 70 Prozent aller Eltern wenden sich bevorzugt an Pädagogen oder sie befragen andere Eltern (69 Prozent). Lehrer genießen allerdings unter den verschiedenen Ansprechpartnern und Beratungsmöglichkeiten mit Abstand das größte Vertrauen, quer durch alle sozialen Schichten, hieß es.
Die Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts, Sabine Walper, plädierte deshalb dafür, die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern in Deutschland auszubauen. So sollten "Lehrer weniger Schulstunden und stattdessen mehr Elternstunden" geben. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie sei, dass Eltern aus sozial schwächeren Schichten ihre Kinder in schulischen Fragen ähnlich stark unterstützen wollen wie Mütter und Väter aus höheren sozialen Schichten.
Allerdings machten Eltern mit niedrigerem Bildungsabschluss und geringeren finanziellen Möglichkeiten häufiger die Erfahrung, dass ihre Bemühungen nicht ausreichen, sagte Walper. Eine engere Interaktion zwischen Lehrern und Eltern sei deshalb auch für eine Verbesserung der Chancengerechtigkeit in Deutschland notwendig.
Eltern suchen Rat in Erziehungsfragen
Für viele Eltern ist die Bildung und Erziehung ihrer Kinder laut einer Studie eine große Herausforderung.
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