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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Levines "50/50 - Freunde fürs (Über)Leben" sowie "Tomboy", ein Film über die Tragik des Heranwachsens.

50/50 - Freunde fürs (Über)Leben (USA 2011)

Die Diagnose einer seltenen Krebserkrankung ist ein harter Schicksalsschlag für den jungen Adam. Doch durch seine Krankheit, deren Überlebenschancen 50/50 stehen, bekommt er einen neuen Lebensimpuls und verhält sich nun ganz nach dem Motto: carpe diem! Grotesk-schmerzlich erzählt der Film die Tragikomödie von der Wandlung des Protagonisten durch seine Krankheit und seinem Kampf ums Überleben. Zwischen Buddymovie und Drama lebt der Film von seiner absurden Komik.

R: Jonathan Levine. B: Will Reiser. Da: Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen, Anna Kendrick, Bryce Dallas Howard, Anjelica Huston, Serge Houde. L: 100 Min. FSK: 12, ff. Start: 3.5.

Tomboy (Frankreich 2011)

Die französische Regisseurin Céline Sciamma porträtiert in ihrem Film eine Zehnjährige, die einen Sommer lang den Nachbarskindern ihres neuen Viertels vormacht, ein Junge zu sein. Laure benimmt sich demzufolge wie ein "Tomboy", ein Mädchen, das sich wie ein Junge benimmt und gleichzeitig etwas maskuliner aussieht. Sie gibt sich selbst den Namen Michaël. Die Ambivalenz zwischen der Außenwelt des Jungendaseins und der geschützten Innenwelt der Familie schwört einen unaufhaltsamen Konflikt hervor. Die differenzierte Perspektive der Regisseurin ermöglicht einen sensiblen Einblick in die Tragik des Heranwachsens und die Doppelexistenz der Protagonistin.

R, B: Céline Sciamma. Da: Zoé Héran, Malonn Lévana, Jeanne Disson, Sophie Cattani, Mathieu Demy, Yohan Vero, Noah Vero. L: 82 Min. FSK: 6, ff.  Start: 3.5.

Die Liebenden (F/GB/CZ 2011)

Die Geschichte von Madeleine und ihrer Tochter Véra reicht vom Paris der 60er bis ins Jahr 2008. Liebe, Leidenschaft und Leichtigkeit sind die Hauptthemen in diesem Film und werden anhand der beiden Generationen, die den Prager Frühling, die sexuelle Revolution, Frauenbewegungen wie auch das Aids-Zeitalter miterleben, verdeutlicht. Ähnlich wie in großen Liebesromanen geht es um die Erfüllung in der Liebe und dem Streben nach dem Glücklichsein. Über diesem Film schwebt überlebensgroß das Vorbild des französischen Regisseurs Jacques Demy, dem Doyen der comédie musicale, der nicht zum ersten Mal als guter Geist durch einen Film von Christophe Honoré weht. Charmant und leidenschaftlich führen die beiden Frauen den Zuschauer durch die Irrungen und Wirrungen ihres (Liebes-)Lebens.

R, B: Christophe Honoré. Da: Chiara Mastroianni, Catherine Deneuve, Ludivine Sagnier, Louis Garrel, Milos Forman, Paul Schneider, Radivoje Bukvic. L: 135 Min. FSK: 12, ff. Start: 3. 5.

Bel ami (GB/F/I 2012)

Ein hübscher Exsoldat aus dem Algerienkrieg benutzt die Gattinnen einflussreicher Zeitungsmacher als Trittbrett, um nach oben zu kommen. In der nun sechsten Adaption der Romanvorlage von Guy des Maupassant mimt Twilight-Vampir Robert Pattinson den verführerischen Parvenü, der sich schließlich selbst als Spielzeug in den Händen politischer Strippenzieher entpuppt. Regiedebütant Declan Donnellan faltet einen Hochglanzbilderbogen auf, in dem Pattinsons Sex-Appeal und die untergründigeren Triebkräfte der Belle Époque vom Aufwand des Films überdeckt werden. Die Lebenswut und Leidenschaft des Emporkömmlings verlieren sich leider nur in Grimassen des sichtlich überforderten Hauptdarstellers. 

R: Declan Donnellan, Nick Ormerod. B: Rachel Bennette (nach Guy de Maupassant). Da: Robert Pattinson, Uma Thurman, Christina Ricci, Kristin Scott Thomas. L: 102 Min. FSK: 12, ff. Start: 26.4.