Grundsätzliches
Für katholische Christ/innen gilt, dass sie ihre Ehe unter Assistenz eines katholischen Geistlichen und vor zwei Zeugen schließen müssen und der Geistliche den Ehewillen erfragt und entgegen nimmt. Eine nur standesamtliche Trauung oder eine Trauung nach dem Ritus einer anderen Konfession oder Religion bedarf zur Anerkennung einer durch den Bischof zuvor erteilten Dispens, die über den Wohnsitzpfarrer beantragt werden kann.
Nach dem katholischen Eheverständnis ist die Ehe unter Getauften ein Sakrament, ein Zeichen der Nähe Gottes, ein nur durch den Tod aufzulösender Bund, der zugleich ein Symbol der Verbindung Christi zu seiner Kirche ist (vergleiche Epheser 5,32 .)
Für die Vorbereitung der kirchlichen Trauung wenden Sie sich am besten an Ihren Wohnsitzpfarrer, der Ihre Wünsche bezüglich der Gestaltung der Feier berücksichtigen wird. Ihre Feier wird um so individueller, je mehr persönliche Vorschläge Sie zur Gestaltung machen können.
Die Feier der Trauung in einer Messe
Wenn beide Brautleute katholisch sind, dem Leben der Kirche nicht fernstehen und auch kommunizieren möchten, empfiehlt es sich, die Trauung innerhalb einer Messe zu feiern. Sind diese Bedingungen aber nicht erfüllt, schließt sich die Feier der Trauung unmittelbar an den Wortgottesdienst an. Im Folgenden stellen wir den Aufbau der Feier innerhalb einer Messe vor. In der Feier ohne Eucharistie (Abendmahl) schließt die Feier mit den Fürbitten, dem Vaterunser und dem auf das Schlussgebet folgende Lied zum Auszug.
Ablauf der Feier
Erster Teil: Eröffnung
Zweiter Teil: Wortgottesdienst
Dritter Teil: Trauung
- Befragung der Brautleute
- Segnung der Ringe
- Vermählung
- Bestätigung der Vermählung
- Feierlicher Trauungssegen und Fürbitten
Vierter Teil: Eucharistiefeier und Abschluss
Kurze Erläuterungen der einzelnen Teile
Empfang des Brautpaares
Üblicherweise versammelt sich die Gemeinde in der Kirche und wartet dort auf den Einzug des Brautpaares. Der Geistliche, in der Regel ein Priester oder ein Diakon, begibt sich vor Beginn der Feier zusammen mit den Ministranten zum Portal der Kirche, wo er das dort wartende Brautpaar zusammen mit den Trauzeugen empfängt und begrüßt.
Einzug
Zu Orgelmusik, festlichem Gesang der Gemeinde oder anderer Instrumentalmusik zieht der Geistliche zusammen mit dem Brautpaar und den Trauzeugen in die Kirche ein. Die Brautleute und Trauzeugen begeben sich zu den für sie vorbereiteten Plätzen.
Wird zum Einzug kein Lied gesungen, kann nun, nachdem alle ihre Plätze eingenommen haben, das Eröffnungslied gesungen werden. Für dieses und alle Lieder im Gottesdienst ist zu beachten, dass die Melodien bekannt sind und möglichst viele Gäste mitsingen können. Das gibt der Feier einen festlichen Rahmen und stiftet darüber hinaus auch Gemeinschaft. Zur Auswahl der Lieder wendet man sich am besten auch an den örtlichen Kirchenmusiker, der in der Regel über Erfahrungen bezüglich des Bekanntheitsgrades der Lieder verfügt.
Begrüßung und Einführung
Nach dem Kreuzzeichen und der Begrüßung der mitfeiernden Gemeinde gibt der Geistliche eine Einführung in den Gottesdienst und wendet sich dabei in besonderer Weise an die Brautleute. Auf den Trauspruch, den sich das Brautpaar ausgesucht hat, kann dabei Bezug genommen werden.
Kyrie und Tagesgebet
Im Kyrie, das auch gesungen werden kann, wird das Erbarmen Gottes erbeten. Das Tagesgebet nimmt Bezug auf den Anlass, dem in der katholischen Kirche ggf. weltweit in allen Gottesdiensten gedacht wird. Dadurch wird die Feier der Trauung in die gottesdienstlichen Feiern aller Gläubigen eingebunden.
Lesungen und Gesänge zu den Lesungen
Erste Lesung: Wie Sie auf unseren Seiten sehen können, ist die Bibel voll von schönen Texten über die Partnerschaft, die Liebe und auch anderen Texten, die sich für die Trauung eignen. Diese oder auch nicht biblische Texte, die Sie in Absprache mit dem Geistlichen ausgesucht haben, können von Verwandten, den Freund/innen oder einem Trauzeugen vorgetragen werden.
An die erste Lesung kann sich wieder ein Lied anschließen.
Zweite Lesung: Der zweite Text, der nun vom Geistlichen vorgetragen wird, ist dem Evangelium entnommen. Welche Texte dafür infrage kommen und Sie sich für Ihre Trauung wünschen, lässt sich in Absprache mit dem Geistlichen klären.
Predigt
Der geistliche hält an dieser Stelle eine Ansprache
Befragung der Brautleute
Der Geistliche tritt den Brautleuten entgegen und befragt sie nach ihrer Bereitschaft zur christlichen Ehe. Die Fragen leiten die Eheschließung ein und betreffen die Freiheit der Eheschließung, die Bereitschaft zur lebenslangen ehelichen Treue, die Bereitschaft, Kinder anzunehmen, sowie die Mitverantwortung in Kirche und Welt.
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Segnung der Ringe
Vor der eigentlichen Vermählung werden die Ringe gesegnet. Die Ringe werden dem Geistlichen gebracht, der über sie ein Segensgebet spricht und sie ggf. auch mit Weihwasser besprengt.
Vermählung
Die Vermählung geschieht in der Erklärung des Ehewillens durch die Brautleute, den der Geistliche im Namen der Kirche erfragt und entgegennimmt. Als Zeichen ihrer Liebe und Treue stecken die Brautleute einander die Ringe an. Die Brautleute können für die Erklärung ihres Ehewillens zwischen zwei Formen wählen. Den selbst gesprochenen Vermählungsspruch oder die Vermählung durch das Ja-Wort.
Vermählungsspruch
Hierbei wenden sich die Brautleute einander zu, nehmen den Ring in die Hand und sprechen:
"N., vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens."
Der Ring wird angesteckt.
"Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Ja-Wort
Der Geistliche fordert die Brautleute auf, durch das Ja-Wort ihren Ehewillen zu erklären.
Der Geistliche spricht: "Ich frage Sie/dich vor Gottes Angesicht: Nehmen Sie ihre Braut/ihren Bräutigam an als ihre Frau/ihren Mann an und versprechen Sie/versprichst du, ihr/ihm die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, sie/ihn zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet?"
Braut/Bräutigam: "Ja"
Der Geistliche spricht weiter: "Nehmen Sie/nimm den Ring, das Zeichen Ihrer/eurer Liebe und Treue, stecken Sie/steckt ihn an die Hand Ihrer/deine/s Braut/Bräutigams und sprechen Sie/sprich: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Braut/Bräutigam: "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Bestätigung der Vermählung
Der Geistliche bestätigt die Vermählung, indem er seine Stola um die ineinandergelegten Hände der Brautleute legt, seine rechte Hand darauf legt und spricht: "Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den Sie/ihr geschlossen haben/habt."
Die Trauzeugen und alle Anwesenden werden zu Zeugen des heiligen Bundes berufen.
Feierlicher Trauungssegen und Fürbitten
Der feierliche Trauungssegen schließt die eigentliche Trauung ab. Der Geistliche spricht den Segen, indem er über die Brautleute die Arme ausstreckt. Alle Anwesenden lädt er zum Gebet für die Brautleute ein. Im Anschluss an den Trauungssegen kann Instrumentalmusik oder ein Lied folgen.
In den Fürbitten, die von den Mitfeiernden vorgetragen werden können, wird für das Brautpaar, ihre Familien und Freunde und auch für die Anliegen der Kirche gebetet.
Eucharistiefeier (Abendmahl) und Abschluss
Grundsätzlich ist die Feier der Trauung mit und ohne Eucharistiefeier möglich. Für konfessions- oder religionsverschiedene Brautpaare wird jedoch die Empfehlung gegeben, die Trauung im Anschluss an den Wortgottesdienst zu feiern und auf die Eucharistiefeier aus dem Grund zu verzichten, da die nichtkatholischen Gäste unter anderem mit der Liturgie nicht vertraut sind.
Gabenbereitung und Hochgebet
Die Eucharistiefeier beginnt mit der Gabenbereitung. Brot und Wein werden zum Altar gebracht. Die Eucharistiefeier nimmt dann ihren gewohnten Verlauf, wobei im Hochgebet auch die Brautleute besonders genannt werden können. Beim Gedächtnis der Verstorbenen können auch die Namen all der Verstorbenen genannt werden, die für den Lebensweg von Braut und Bräutigam eine besondere Bedeutung hatten.
Vaterunser und Kommunion
Nach dem Vaterunser, das ein fester Bestandteil jedes Gottesdienstes ist, erfolgt die Kommunionspendung (Austeilung) für die Brautleute unter beiden Gestalten von Brot und Wein. Zum Kommunionempfang der Mitfeiernden empfiehlt sich Stille oder getragene Instrumentalmusik.
Segen, Abschluss und Auszug
Vor dem abschließenden Segen werden die Trauzeugen aufgefordert, die Trauungsdokumente zu unterschreiben. Es folgt der feierliche Schlussegen und der musikalisch begleitete Auszug des Brautpaares und der mitfeiernden Gemeinde.