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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Ridley Scotts agnostischer Bibelepos "Exodus: Götter und Könige" sowie "Die Entdeckung der Unendlichkeit" - die Lebensgeschichte des Astrophysikers Stephen Hawking.

Exodus: Götter und Könige (GB/USA/E 2014)

Ridley Scott, Regisseur des legendären "Gladiator"-Films, hat sich erneut eines epischen Stoffes angenommen. In "Exodus" erzählt er frei nach der Bibel die Geschichte von Moses, der einen göttlichen Auftrag erhält und sein Volk nach Aufständen gegen die ägyptischen Despoten und den zehn Plagen in das gelobte Land führt. Scotts Film folgt zwar im Wesentlichen den bewährten Mustern des Sandalenfilms, wartet dabei aber mit soliden, nie aufdringlichen 3D-Effekten auf, die die zahlreichen Monumentalszenen wie die Schlacht gegen die Hethiter einfangen. Seine agnostisch-skeptische Interpretation des alttestamentarischen Stoffes setzt nur zurückhaltend Akzente.

Regie: Ridley Scott. Buch: Adam Cooper, Bill Collage, Jeffrey Caine, Steven Zaillian. Mit: Christian Bale, Joel Edgerton, Aaron Paul, Sigourney Weaver, Ben Kingsley, Maria Valverde, John Turturro, Andrew Tarbet, Ben Mendelsohn. Länge: 150 Minuten. FSK: 12.

Die Entdeckung der Unendlichkeit (GB 2014)

James Marsh erzählt die Lebensgeschichte des berühmten Astrophysikers Stephen Hawking: Nach einer relativ unbeschwerten Jugend auf dem College und einer Amour fou mit einer jungen Frau fällt der bei seinen Professoren als Genie gehandelte Steven eines Tages auf dem Campus unerklärlich hin. Die Diagnose lautet ALS, eine degenerative Krankheit des motorischen Nervensystems. Mit einem oscarwürdigen Eddie Redmayne macht der Film die Seele sichtbar, die im kaputten Körper gefangen ist, die zähe Willenskraft, den spitzbübischen Humor und den Anflug eines zauberhaften Lächelns.

Regie: James Marsh. Buch: Anthony McCarten (nach den Memoiren von Jane Hawking). Mit: Eddie Redmayne, Felicity Jones, Tom Prior, David Thewlis. Länge: 123 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Café Olympique - Ein Geburtstag in Marseille (F 2014)

Ariane erwartet zu ihrem Geburtstag Familie und Freunde, die jedoch sämtlich verhindert sind. Statt Trübsal zu blasen, bricht sie auf nach Marseille. Zufällig landet sie im "Café Olympique", in dem es vor skurrilen Typen wimmelt. Ariane hilft in dem Restaurant als Kellnerin aus und erlebt fortan allerhand Verrücktes. Die Warmherzigkeit des Regisseurs Robert Guédiguian ist so unerbittlich, dass man sich wünscht, es hätte sich in die Galerie liebenswürdiger Charaktere durchaus ein Moment ironischer Brechung einschleichen dürfen. Man kann den Film als Familienfeier sehen, zu der das Publikum herzlich eingeladen ist.

Regie: Robert Guédiguian. Buch: Robert Guédiguian, Serge Valletti. Mit: Ariane Ascaride, Jacques Boudet, Jean-Pierre Darroussin, Anais Demoustier, Gérard Meylan. Länge: 92 Minuten. FSK: 6.

Patong Girl (TH/D 2014)

Felix wird von seiner Familie in den Weihnachtsurlaub nach Phuket geschleift. Zwischen Strand, Hotelbar und überfüllten Straßen lernt er ein hübsches Mädchen namens Fai kennen und verliebt sich in sie, obwohl zu Hause eine Freundin wartet. Die Eltern beäugen das Paar misstrauisch und fürchten sich vor Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten gleichermaßen. In ihrem ersten Spielfilm thematisiert die Dokumentarfilmerin Susanna Salonen die Verwirrungen im Kampf um die geschlechtliche Identität - Fai ist eine Transsexuelle - in Thailand, dem Land des Sextourismus. Leicht, doch sicher und bewegend erzählt.

Regie und Buch: Susanna Salonen. Mit: Max Mauff, Aisawanya Areyawattana, Uwe Preuss, Gigi Velicitat, Sasapin Siriwanji, Geoffrey Giuliano, Victoria Trauttmansdorff. Länge: 95 Minuten. FSK: 6.