Kirchliche Organisationen appellieren an die Verbraucher, auf Palmölprodukte weitgehend zu verzichten. Es sei ein Skandal, dass dafür großflächig Regenwälder abgeholzt würden und der Klimawandel angeheizt werde, Menschen von ihrem Land vertrieben würden und Kinder arbeiten müssten, kritisierte die Entwicklungsexpertin Katja Breyer vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (Möwe) am Donnerstag in Dortmund. Palmöl werde in zahlreichen Lebensmitteln wie Gebäck, Tiefkühlpizzen und Tütensuppen verwendet und komme in Reinigungsmitteln, Kosmetika und Treibstoff vor. Das Öl sei billig, geschmacksneutral und brauche nicht chemisch gehärtet zu werden.
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In einem Aufruf werben Kirchenvertreter dafür, weniger Palmöl zu verbrauchen und Kampagnen für Menschenrechte und Umweltschutz im Palmölanbau zu unterstützen. Das Produkt lasse sich auch dadurch vermeiden, dass man selber mit frischen Zutaten koche. Der Aufruf wurde gemeinsam von "Brot für die Welt", Möwe und dem internationalen Kirchenbund Vereinte Evangelische Mission (VEM) in Wuppertal veröffentlicht. Die Organisationen begrüßten, dass ab dem 13. Dezember nach Vorgaben der EU die Art des verwendeten Pflanzenfetts wie Palmöl auf Lebensmitteln angeben wird.
Durch die massive Ausweitung der Produktion würden vor allem indigene Menschen vertrieben, warnte Jochen Motte vom VEM-Vorstand. Für das Öl würden tropische Regenwälder in großem Umfang abgeholzt, hieß es. In den vergangenen 30 Jahren habe sich die Anbaufläche von Palmöl verzehnfacht, weil die Nachfrage rasant wachse.