Sushant Agrawal, Direktor der indischen Organisation CASA, nimmt ein symbolisches Geschenk für Menschen in Not von Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin (links) und Martin Keßler, Leiter (mitte) stellvertretend für die zahlreichen Partnerorganisationen de
Foto: Christoph Pueschner / Diakonie Katastrophenhilfe
Sushant Agrawal, Direktor der indischen Organisation CASA, nimmt ein symbolisches Geschenk für Menschen in Not von Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin (links) und Martin Keßler, Leiter (mitte) stellvertretend für die zahlreichen Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe entgegen.
60 Jahre Diakonie Katastrophenhilfe: Ein Grund zum Feiern?
Heute, am 17. September 2014 begeht die Diakonie Katastrophenhilfe mit einem Festakt und einem Gottesdienst ihren sechzigsten Geburtstag. Aus diesem Anlass fragt sich Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin des evangelischen Werks "Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst", zu dem auch die Diakonie Katastrophenhilfe gehört, in einem Gastbeitrag für evangelisch.de: Ist das überhaupt ein Grund zum Feiern?

###mehr-personen### In den letzten 60 Jahren hat die Diakonie Katastrophenhilfe bei unzähligen Überschwemmungen, Erdbeben, Kriegen, Hungersnöten und Epidemien geholfen. Ein Grund zu feiern? Nein, es ist ein Grund, um dankbar dafür zu sein, dass wir mit Gottes Hilfe sechs Jahrzehnte mit der Solidarität und Unterstützung der Kirchen und unserer Spenderinnen und Spender im Leben von Menschen in Not einen wesentlichen Unterschied machen und Licht, einen Horizont, in ihr Dunkel bringen konnten.

Oder wie es Ludwig Geißel, einer der Gründerväter der Diakonie Katastrophenhilfe, formuliert hat: "Wir haben versucht, alles zu tun, was in unseren Kräften stand, um Menschen zu retten, so wie es unser christlicher Auftrag gebietet."

Und wir tun es noch! Allein in dieser Woche hat die Diakonie Katastrophenhilfe neben laufenden Aktivitäten in 50 Ländern weltweit:

* die Nothilfemaßnahmen im Irak begleitet,

* ein umfangreiches Hilfsprogramm mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes in der Ukraine gestartet,

* eine Ausweitung der Hilfsmaßnahmen in den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern Liberia und Sierra Leone geplant,

* nach den schweren Monsun-Überschwemmungen in Indien, Bangladesch und Pakistan erste Unterstützung für lokale Partnerorganisationen zugesagt,

* Bereitschaftsdienst zur Beobachtung des Taifuns 15W (Luis) organisiert.

Die Anzahl und Tragweite der aktuellen Krisen und Großkatastrophen, ob von Menschen gemacht oder von Naturgewalten hervorgerufen, ist enorm und stellt uns als humanitäre Hilfsorganisation vor neue Herausforderungen.

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Wir sind aufgerufen, all diesen Menschen zur Seite zu stehen und ihren Schutz zu fordern und Prävention zu betreiben.

Vor 60 Jahren war insbesondere das eigene Erleben von weltweiter Solidarität und Hilfe in einer eigenen humanitären Krise - nämlich Kriegszerstörung, Vertreibung und Hunger -  Anstoß dafür, dankbar "zurückzugeben". Heute verblasst diese Erfahrung immer mehr. Doch die Leitidee, dass der eigene Wohlstand und die eigene Sicherheit nicht selbstverständlich sind und alle Menschen auf Barmherzigkeit, Solidarität und Humanität angewiesen sind, bleibt bestehen.

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Das versuchen wir in der weltweiten Gemeinschaft der Kirche gemeinsam zu praktizieren. "Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder" (1. Korinther 12, 26) heißt es bei Paulus.

Deshalb: nein! Kein Grund zum Feiern, sondern ein Anstoß, sich mit unverminderter Kraft für Menschen in Not einzusetzen, woher auch immer sie kommen und wer sie sind. Sich für das Schicksal Anderer zu interessieren, Mitgefühl zu zeigen und global Verantwortung zu übernehmen.