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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Lasse Hallströms "Madame Mallory und der Duft von Curry" - Haute Cuisine gegen orientalische Gewürzvielfalt, sowie "Besser als nix", eine Tragikomödie um einen sensiblen Schulabbrecher.

Madame Mallory und der Duft von Curry (USA 2014)

14 Jahre nach "Chocolat" wendet sich der Regisseur Lasse Hallström erneut der Integration von Einwanderern als kulinarischer Disziplin zu. Der Liebe zum Konfekt bleibt er treu - in einem munteren komödiantischen Kulturkampf zwischen der Besitzerin eines Sternerestaurants und einer kochenden Familie, die aus Indien in die südfranzösische Provinz gekommen ist. In der Hauptrolle der strengen Topköchin: die famose Oscarpreisträgerin Helen Mirren.

USA 2014. Regie: Lasse Hallström. Buch: Steven Knight (nach einem Roman von Richard C. Morais). Mit: Helen Mirren, Charlotte Le Bon, Manish Dayal, Om Puri, Amit Shah. Länge: 117 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Besser als nix (Deutschland 2014)

Das Schicksal meint es schlecht mit dem 19-jährigen Tom: Er lebt in der Provinz, die Mutter ist verschwunden, der Väter ein Säufer, das Abitur hat er in den Sand gesetzt. Die Berufsberaterin vermittelt den melancholischen Grufti schließlich in ein Bestattungsinstitut. Erst ist Tom entsetzt, dann taucht er aber doch in die Welt aus Tod und Trauer ein. Eines Tages muss er ausgerechnet die Leiche eines Freundes abtransportieren, der aus Verzweiflung gegen einen Baum gerast ist. Der Film liefert groteske sowie berührende Momente, schwarzen Humor und lebt von einem starken jungen Hauptdarsteller.

Regie: Ute Wieland. Buch: Peer Klehmet, Ute Wieland (Nach dem gleichnamigen Roman von Nina Pourlak). Mit: François Goeske, Wotan Wilke Möhring, Anna Fischer, Nicolette Krebitz, Hannelore Elsner, Clemens Schick. Länge: 96 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Die langen hellen Tage (Georgien, Deutschland, Frankreich 2013)

In der georgischen Region Abchasien herrscht 1992 Bürgerkrieg. Zu dieser Zeit wachsen die 14-jährigen Protagonisten Eka und Natia in Tiflis auf. Gewalt und Waffen bestimmen ihren Alltag. Trotzdem wollen sich die Mädchen davon nicht ihre Jugend rauben lassen - sie erleben erste Romanzen und genießen ihre Freundschaft. Zwar respektieren sie die kulturellen Konventionen, rebellieren aber auch gegen die Tradition. Der Film zeigt stimmungsvolle, unprätentiöse Bilder, die mitreißen. Die Konzentration auf die Protagonistinnen stimmt optimistisch, dass deren neugewonnenes Selbstbewusstsein die Spirale der Gewalt durchbrechen kann.
Regie: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß. Buch: Nana Ekvtimishvili. Mit: Lika Babluani, Mariam Bokeria, Zurab Gogaladze, Data Zakareishvili, Ana Nijaradze, Maiko Ninua. Länge: 102 Minuten.

Sag nicht, wer du bist! (Kanada, Frankreich 2013)

Nach dem Tod seines Liebhabers fährt Tom zur Trauerfeier aufs Land zu dessen Mutter und Bruder Francis. Die Mutter weiß nicht, dass ihr verstorbener Sohn schwul war, so dass Tom sich verstellen muss. Derweil bedrängt und umwirbt Francis den jungen Mann abwechselnd. Im vierten Film des erst 25-jährigen frankokanadischen Schauspielers und Regisseurs Xavier Dolan kämpfen die Hauptfiguren gegen ihre innere Zerrissenheit und eine explosive Mischung widerstrebender Emotionen. Durch seine formale Strenge, erzählerische Klarheit und trübe Bilder, die die schwere Last der Gefühle und Täuschungen verdeutlichen, entfaltet der Thriller eine ungeheure emotionale Wucht.

Regie: Xavier Dolan. Buch: Xavier Dolan, Michel Marc Bouchard. Mit: Xavier Dolan, Pierre-Yves Cardinal, Lise Roy, Évelyne Brochu, Manuel Tadros, Jacques Lavallée, Anne Caron. Länge: 103 Minuten. FSK: ab 16 Jahre.