Internationaler Versöhnungsbund feiert 100-jähriges Bestehen
Seit einem Jahrhundert tritt die von Christen gegründete Organisation für Gewaltlosigkeit und Menschenrechte ein. Mit einer dreitägigen Tagung in Konstanz soll das Jubiläum begangen werden.

Der Internationale Versöhnungsbund erinnert mit einer Festveranstaltung und einer Tagung in Konstanz an seine Entstehung vor 100 Jahren. Unter dem Motto "100 Jahre für Gewaltfreiheit" werden vom 1. bis 3. August rund 400 Teilnehmer erwartet, wie der Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig der Organisation, Clemens Ronnefeldt, am Freitag dem epd mitteilte.

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Zu den Rednern beim Festakt am Freitag zählt unter anderen der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Das Einstehen für zivile Konfliktlösungen hat aus seiner Sicht nichts von seiner Aktualität verloren. "Wir brauchen dringend eine politische Debatte über verbindliche Strukturen, in denen Konflikte so ausgetragen werden, dass die Sicherheit und die Menschenrechte aller Beteiligten gewährleistet sind", sagte er am Freitag laut einer Mitteilung der Landeskirche.

Erwartet werden auch vier Friedens- und Alternative Nobelpreisträger sowie Nobelpreis-Kandidaten: Mairead Corrigan-Maguire aus Nordirland, die 1976 den Friedensnobelpreis erhielt, die Inderin Beena Sebastian, die nominiert war für den Friedensnobelpreis 2005, Adolfo Perez Esquivel aus Argentinien, der den Friedensnobelpreis 1980 erhielt, sowie der thailändische Soziologieprofessor und Autor Sulak Sivaraksa, der im Jahr 1995 mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Der Internationale Versöhnungsbund mit inzwischen weltweit rund 100.000 Mitgliedern wurde nach eigenen Angaben als Reaktion auf das weltweite Bedürfnis nach Heilung und Versöhnung nach dem Ersten Weltkrieg gegründet. Heute zählt er Mitglieder in rund 60 Ländern.