"Luther 2017": Mit neuem Direktor zum Jubiläum
Das 500. Reformationsjubiläum rückt näher. Wie zur Zeit Luthers sollen auch heute aus Wittenberg wichtige Impulse kommen, hofft der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. Am Sonntag stellte er zwei Theologen vor, die dazu beitragen sollen.

Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Sonntag in Wittenberg Oberkirchenrat Michael Wegner als geschäftsführender Direktor der EKD-Geschäftsstelle "Luther 2017" offiziell eingeführt worden. Zeitgleich wurde auch die Theologin Kathrin Oxen als Leiterin des Zentrums für Evangelische Predigtkultur vorgestellt. Beide sind bereits seit einigen Monaten im Amt. Wegner wird auch Geschäftsführer der Evangelischen Wittenbergstiftung.

Wittenberg sei nicht nur ein wichtiger Ort der Kirchengeschichte, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, während des Gottesdienstes. "Aus Wittenberg sollen - so unsere Hoffnung - auch wichtige theologische Impulse für das gegenwärtige Leben unserer Kirche kommen", so Schneider weiter.

Bild links: Michael Wegner, Direktor der EKD-Geschäftsstelle Luther 2017. Foto: EKD/Christian Melms

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Gerhard Ulrich, erklärte in einem Grußschreiben, er sehe große Chancen darin, die Einsichten der Reformation neu ins Bewusstsein zu heben. Wegner wünsche er, dafür angemessene Formen zu finden. Auch Oxens Tätigkeit sei für den Glauben zentral.

Mit Ehrenamtlichen auf den Weg

Das Kuratorium der Stiftung hatte den 50-jährigen Wegner aus Egeln bei Magdeburg zum 1. November gewählt. Der 1961 in Gräfenhainichen nahe Wittenberg geborene Theologe war zuletzt Superintendent im Kirchenkreis Egeln. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Wegner hat die Nachfolge von Prälat Stephan Dorgerloh angetreten, der seit April 2011 Kultusminister in Sachsen-Anhalt ist.

Die Geschäftsstelle in Wittenberg koordiniert die Aktivitäten für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Wegner hatte in der vergangenen Woche dem epd gesagt, dass er Menschen für das besondere Flair der Wirkungsstätten von Reformatoren wie Martin Luther und Philipp Melanchthon sensibilisieren will. Er kündigte an, das Engagement von Ehrenamtlichen auf dem Weg zum Reformationsjubiläum stärken zu wollen.

"Pastorinnen und Pastoren haben etwas zu sagen"

Kathrin Oxen, die seit dem 1. Februar das Zentrum für evangelische Predigtkultur leitet, war zuvor Gemeindepfarrerin in Bützow bei Rostock. Sie hat mehrere Predigtpreise gewonnen, unter anderem den Predigtpreis des Verlags für die Deutsche Wirtschaft in der Kategorie Beste Predigt im Jahr 2009. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder.

Bild links: Kathrin Oxen, Leitern des Zentrums für evangelische Predigtkultur. Foto: EKD/Christian Melms

In ihrer Arbeit wolle sie Freiräume für die kreative Arbeit an der Predigt schaffen, sagte Oxen. "Pastorinnen und Pastoren können nicht nur gut zuhören, sondern haben an jedem Sonntag auf der Kanzel auch etwas zu sagen", erklärte die aus Schleswig-Holstein stammende Theologin.

Das Zentrum für evangelische Predigtkultur ist eines von drei Kompetenzzentren, die die EKD im Rahmen ihres Reformprozesses "Kirche im Aufbruch" eingerichtet hat. Das Zentrum in Wittenberg soll die Predigt als protestantisches Markenzeichen und die Lust daran fördern.

Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg zum 500. Mal. Die EKD hat zur Vorbereitung auf das Jubiläum die Lutherdekade ausgerufen. Unter jährlich wechselnden Hauptthemen wird in zahlreichen Veranstaltungen und Reihen zehn Jahre lang auf die Bedeutung der Reformation für damals und heute hingewiesen. Das aktuelle Jahr steht unter dem Motto "Reformation und Musik".

epd