Nordelbische Kirche hat ein Drittel Mitglieder verloren
Zum Auftakt der letzten Synode Nordelbiens in Rendsburg hat Bischof Gerhard Ulrich eine zwiespältige Bilanz: Nordelbien hat nur noch knapp zwei Millionen Mitglieder.

Die nordelbische Kirche hat seit ihrer Gründung ein Drittel ihrer Mitglieder verloren. Nach aktuellen Zahlen hat die 1977 gegründete Kirche nur noch knapp zwei Millionen Mitglieder, sagte der evangelische Bischof Gerhard Ulrich in seinem letzten Synodenbericht am Donnerstag in Rendsburg. Pfingsten (27. Mai) will sich Nordelbien mit den Landeskirchen Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche zusammenschließen. Die neue Landeskirche wird dann rund 2,3 Millionen Kirchenmitglieder haben.

Im Januar hatten Kirchenparlamentarier aus Nordelbien, Mecklenburg und Pommern der Kirchenfusion im Norden bei einer verfassunggebenden Synode mit deutlicher Mehrheiten zugestimmt. Die Nordkirche wird eine der mitgliederstärksten und flächenmäßig größten evangelischen Landeskirchen sein. Deren Zahl verringert sich mit der Fusion auf 20.

"Die nordelbische Decke ist bunt"

Trotz der Mitgliederverluste bleibe die Kirche im Norden eine lebendige Kirche, unterstrich Ulrich. "Die nordelbische Decke ist bunt." Vielfalt in lebendigen Gottesdiensten und Glaubenserfahrungen sei kein Mangelzustand, sondern "Reichtum und Stärke". Nach Ansicht des Bischofs hat die Stimme der Kirche in der Gesellschaft nach wie vor Gewicht.

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In seinem Synodenbericht kündigte Ulrich auch Unterstützung für die Opfer sexuellen Missbrauchs in Ahrensburg an. Die Kirche sei bereit, materielle Unterstützung für Betroffene anzubieten. Der Bischof kündigte an, eine "Arbeitsstelle gegen sexualisierte Gewalt" einzurichten. In Ahrensburg hatte ein Pastor von Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre mehrere Jugendliche sexuell missbraucht. Infolge der Berichterstattung über den Missbrauch war 2010 auch die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen zurückgetreten.

epd