WDR: Kein Cent GEZ-Gebühren für "Gottschalk live"
Der WDR wehrt sich gegen eine Vorabmeldung der "Zeit", wonach im Falle der quotenschwachen Vorabendshow "Gottschalk Live" die Kontrollgremien umgangen worden sind. Für die Produktion der Vorabendsendung im Ersten Programm wird nach WDR-Angaben kein Cent aus Gebührenmitteln verwendet.

Die Finanzierung erfolge ausschließlich über Werbeeinnahmen, die Etatverantwortung liege daher bei den ARD-Werbegesellschaften, erklärte der WDR am Mittwoch in Köln. Zuvor hatte es in einer Vorabmeldung der Wochenzeitung "Die Zeit" geheißen, die Vorabendsendung sei "an den Kontrollgremien der Sender vorbei mit der Degeto" eingefädelt worden.

"Von Umgehung der Gremien kann keine Rede sein"

Die Degeto ist die gemeinsame Filmeinkaufsorganisation der ARD. Sie betreut Auftrags- und Koproduktionen, vor allem für das Vorabendprogramm und die Hauptabend-Sendeplätze am Freitag, und beschafft Filme für ARD-Sender. Der WDR erklärte, bei "Gottschalk live" sei nicht anders verfahren worden als bei allen anderen Vorabendproduktionen. Diese Vorgehensweise gelte seit Harmonisierung des ARD-Vorabendprogramms 1993/94. Von einer Umgehung der Gremien könne deshalb keine Rede sein.

Für die Frage, ob die Gremien einzubinden seien, sei maßgeblich, ob der WDR sachlich und finanziell verpflichtet sei, also für Verträge Gebührenmittel verwendet würden. Beides sei nicht der Fall, erklärte der WDR.

"Gottschalk live" gilt wegen der schwachen Einschaltquoten mittlerweile auch innerhalb der ARD als umstritten. Zuletzt war die Vorabendsendung mit Thomas Gottschalk kaum mehr über fünf Prozent Marktanteil hinausgekommen. In dieser Woche hatte die Redaktion eine Umbauphase begonnen und erstmals mit Studio-Publikum gesendet. Spekulationen über eine Einstellung hatte Gottschalk am Montag in seiner Sendung eine Absage erteilt.

epd