James Nachtwey: Bilder, die man nie wieder vergisst
Mit der Verleihung des Dresden-Preises kurz vor dem Gedenktag an die Zerstörung der Stadt im Februar 1945 wird das Friedensengagement herausragender Persönlichkeiten gewürdigt, die vor allem präventiv wirken und Eskalationen verhindern helfen. Dieses Jahr bekommt der US-amerikanische Fotograf James Nachtwey den Preis. Die Begründung der Jury: Die Bilder des Fotojournalisten zeigen, was Krieg tatsächlich bedeutet.

Der US-amerikanische Fotograf James Nachtwey erhält am Samstag den mit 25.000 Euro dotierten Dresden-Preis. Mit der Auszeichnung kurz vor dem Gedenktag an die Zerstörung der Stadt im Februar 1945 wird das Friedensengagement herausragender Persönlichkeiten gewürdigt, die vor allem präventiv wirken und Eskalationen verhindern helfen, teilten die Friends of Dresden Deutschland mit.

Nachtwey gilt als der bedeutendste Kriegsfotograf der Gegenwart. Die Bilder des New Yorker Fotojournalisten zeigten, was Krieg tatsächlich bedeutet, heißt es in der Begründung. Ungeachtet der Gefahr für sich selbst liefere Nachtwey Bilder, die man nie wieder vergisst. Er sei "eher ein Antikriegsfotograf als ein Kriegsfotograf". Die Laudatio bei der Preisübergabe in der Dresdner Semperoper hält der Regisseur Wim Wenders.

Im Anschluss wird im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden eine Ausstellung mit Arbeiten von Nachtwey eröffnet. Erstmals in Deutschland zu sehen ist der elf Meter lange Wandfries "The Sacrifice", eine Hommage an verletzte und gefallene US-Soldaten sowie irakische Zivilisten.

Der Dresden-Preis wird zum dritten Mal im Umfeld des Gedenktages verliehen

Nachtwey porträtiert seit Anfang der 80er Jahre die Krisen und Kriege dieser Welt. Eines seiner bekanntesten Bilder ist das vom dem zusammenbrechenden Südturm des World Trade Centers. Der Fotograf arbeitete unter anderem in Nordirland, im Sudan, in Ruanda, Somalia und Bosnien sowie in Afghanistan, Tschetschenien und Südafrika. Mehrmals wurde er bei der Arbeit verwundet, besonders schwer am 10. Dezember 2003 im Irak.

Der Dresden-Preis wird zum dritten Mal im Umfeld des Gedenktages an die Zerstörung Dresdens (13. Februar) verliehen. Gestiftet wird die Auszeichnung von der Klaus Tschira Stiftung (Heidelberg) und den Friends of Dresden. Preisträger waren bislang der letzte sowjetische Präsident Michail Gorbatschow (2010) und der Dirigent Daniel Barenboim (2011).

Die Fotoausstellung im Militärhistorischen Museum ist vom 12. Februar bis 31. Mai täglich außer mittwochs 10 bis 18 Uhr geöffnet, montags bis 21 Uhr.

epd