"In unseren Beratungsgesprächen nehmen Themen, die aus dem Internet erwachsen, auf jeden Fall zu", sagte der Geschäftsführer der "Nummer gegen Kummer", Rainer Schütz, dem Evangelischen Pressedienst (epd) anlässlich des EU-weiten Aktionstags "Safer Internet Day" am Dienstag.
Dazu gehörten unter anderem Cybermobbing, Probleme mit ins Netz gestellten persönlichen Informationen oder auch Beziehungen, die sich etwa über die Kommunikation in Chatrooms ergeben haben. Viele Kinder und Jugendliche seien hier überfordert und könnten die Folgen ihrer Beteiligung an sozialen Netzwerken oft nicht richtg abschätzen, sagte Schütz.
Vielen Eltern fehlt es an Medienkompetenz
In dem bundesweiten Netzwerk der kostenlosen Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern stehen an fast 90 Standorten rund 4.000 meist ehrenamtliche Berater zur Verfügung. Partner des EU-Projekts "Klicksafe", zu dessen Aktionstag am Dienstag bundesweit Veranstaltungen stattfinden, sind neben der in Wuppertal ansässigen "Nummer gegen Kummer" auch Landesmedienanstalten, Ministerien, Branchenverbände und Jugendschutzorganisationen.
[listbox:title=Mehr im Netz["Nummer gegen Kummer"]]
Schütz forderte die Betreiber der sozialen Netzwerke wie Facebook auf, bald bessere Möglichkeiten zu schaffen, Belästigungen und Vergehen zu melden. Auch müssten die Internetanbieter auf solche Hinweise von Nutzern zügiger reagieren. Mit Sorge betrachtet der Geschäftsführer der "Nummer gegen Kummer" daher auch die zunehmende Beliebtheit gerade von Facebook mit seinen im Vergleich zu anderen Netzwerken geringeren Hürden: "Da muss Facebook auf jeden Fall noch nachbessern."
An die Eltern insbesondere von Kindern unter zehn Jahren appellierte Schütz, ihren Söhnen und Töchtern die Beteiligung an den sozialen Netzwerken nur unter Aufsicht zu erlauben. Sie sollten wissen, wo sich ihre Kinder im Netz aufhalten, sagte der Geschäftsführer. "Das Problem ist, dass viele Eltern selber nicht über die nötige Medienkompetenz verfügen."