Deutsche zweifeln am Wirtschaftssystem
Ein großer Teil der Deutschen ist einer Umfrage zufolge mit der derzeitigen Wirtschaftsordnung unzufrieden. Im ARD-"Deutschlandtrend" äußerten sich 50 Prozent der Befragten nicht zufrieden mit dem Funktionieren der sozialen Marktwirtschaft.

Die Deutschen schauen weiterhin sorgenvoll auf die Wirtschaftslage. 79 Prozent sind der Ansicht, "der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise steht uns noch bevor", wie der ARD-Deutschlandtrend ergab. Das sind fünf Punkte weniger als im Dezember 2011. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (66 Prozent) sagen aber auch, "ich persönlich bin von Krise nicht betroffen" (plus 11 Prozent).

Jeder Zweite ist mit der sozialen Marktwirtschaft unzufrieden

Die Hälfte der Befragten ist mit der Wirtschaftsordnung in Deutschland unzufrieden. Drei Viertel (77 Prozent) finden, die soziale Marktwirtschaft "macht die Reichen reicher und die Armen ärmer", ergab die aktuelle Befragung des Instituts Infratest dimap. 73 Prozent denken demnach, die soziale Marktwirtschaft "funktioniert nicht mehr so wie früher". 51 Prozent sind der Ansicht, die Wirtschaftsordnung "muss grundlegend verändert werden".

Von den derzeit diskutierten Vorschlägen zur Bewältigung der Krise in Griechenland trifft ein "EU-Spar-Kommissar" auf die größte Zustimmung. 73 Prozent finden, der Vorschlag zur Beaufsichtigung des griechischen Haushalts durch einen EU-Vertreter gehe in die richtige Richtung. 72 Prozent sehen in einem Konjunkturprogramm für die griechische Wirtschaft den richtigen Weg zur Bewältigung der Krise. Nur eine Minderheit ist hingegen für einen Verzicht der EU-Länder auf die Rückzahlung griechischer Schulden (30 Prozent) oder für weitere Bürgschaften der starken EU-Länder für Griechenland (24 Prozent).

dpa