Lahm: Schwule Fußballer sollten sich nicht outen
Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft glaubt nicht, dass die Gesellschaft so weit ist, schwule Profi-Fußballer als etwas Selbstverständliches zu akzeptieren.

Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und des FC Bayern München, Philipp Lahm, würde keinem schwulen Profi-Fußballer raten, sich zu outen. "Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft schon so weit ist, schwule Profi-Fußballer als etwas Selbstverständliches zu akzeptieren, so wie es in anderen Bereichen bereits möglich ist", sagte Lahm der "Frankfurter Rundschau" (Montagsausgabe).

Im Stadion gehe es selten politisch korrekt zu, sagte der Fußball-Profi. "Fußball ist wie früher Gladiatorenkampf", erklärte der 28-Jährige, der sich selbst immer wieder Spekulationen ausgesetzt sah, er sei schwul, was er stets bestritten hat. Unabhängig davon hat er sich stets gegen Homophobie im Spitzensport engagiert, gab beispielsweise dem Schwulen-Magazin "Front" ein Interview.

Die Situation von Fußballern, die sich öffentlich zu ihrer Homosexualität bekennen, hält Lahm für schwieriger als die von schwulen Politikern: "Sicher, Politiker können sich heute als Homosexuelle outen, aber die müssen auch nicht Woche für Woche vor 60.000 Zuschauern spielen und dann womöglich auch noch schlecht", sagte der Spieler des FC Bayern.

epd