Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen die Komödie "Ziemlich beste Freunde" sowie "Huhn mit Pflaumen" - nach einem Comic von Marjane Satrapi.

Ziemlich beste Freunde - Intouchables (Frankreich 2011)

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Der ehemalige Häftling Driss muss sich, um Sozialhilfe zu erhalten, immer wieder um einen Job bemühen. Aus diesem Grund will er sich im Stadtpalast des gelähmten Aristokraten Philippe, der einen Betreuer sucht, eigentlich nur eine weitere Absage holen, doch so einfach will es ihm der Millionär nicht machen. Auf Probe stellt dieser den Kleinkriminellen ein - der Beginn einer Freundschaft, die das Leben der beiden verändern soll. Was sich nach kitschiger Geschichte zur Weihnachtszeit anhört, ist in Wahrheit ein aufrichtiges Plädoyer für Freundschaften, die es schaffen, gesellschaftliche Gräben zu überwinden. In den Hauptrollen überzeugen François Cluzet ("Kleine wahre Lügen") und Omar Sy als ungleiches Paar, das nach und nach erkennt, dass Freundschaft keine Klassenfrage ist. Das Beste an der Geschichte: Sie ist auch noch wirklich passiert.

Regie und Buch: Eric Toledano, Olivier Nakache. Mit François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, Audrey Fleurot, Clotilde De Mollet, Alba Gaia Bellugi, Cyril Mendy. 110 Min. FSK: ab 6, ff.

Chinese zum Mitnehmen (Argentinien/Spanien 2011)

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Der Chinese Jun kommt nach Buenos Aires, um seinen Onkel zu finden, doch wie zurecht finden in einem Land, in dem man nicht mal die Sprache versteht? Glücklicherweise trifft er auf den immer schlecht gelaunten Eisenwarenhändler Roberto, der sich widerwillig bereit erklärt, Jun bei der Suche zu helfen. Sebastián Borenzsteins Komödie erzählt vom Aufeinandertreffen zweier Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mal tragisch, mal komisch findet der Film dabei immer den richtigen Ton, ohne ins Belanglose abzurutschen.

Regie und Buch: Sebastián Borenzstein. Mit:Ricardo Darín, Ignacio Huang, Muriel Santa Ana, Enrico Rodríquez, Iván Romanelli. 93 Min. FSK: ab 12, ff.

Jonas (Deutschland 2011)

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Christian Ulmen hat mit Serien, wie "Mein neuer Freund" im Fernsehen bereits bewiesen, dass er ein Talent für das Verwischen von Realität und Fiktion hat. In seinem Kinofilm "Jonas" ist das ganz ähnlich. Ulmen spielt den mehrfach sitzen gebliebenen Jonas, der auf einer Brandenburger Gesamtschule seine letzte Chance auf einen Abschluss bekommt. Die Bildungsstätte wie auch Lehrer und Schüler, das erklärt ein Titel gleich zu Beginn, sind dabei echt, und so weiß man als Zuschauer nie wirklich, was nun gespielt wird und was spontan aus einer Situation heraus entsteht. Was nach spannender Versuchsanordnung klingt, hat, lässt man die ungewöhnliche Vorraussetzung einmal beiseite, nur wenig mehr zu bieten. Die Figur des Jonas ist nicht wirklich gut ausgearbeitet und lässt den Zuschauer eher unberührt zurück. Was im Fernsehen, in einem kleineren Format durchaus hätte überzeugen können, ist für die große Leinwand leider etwas zu wenig.

Regie: Robert Wilde. Buch: Johannes Boss. Mit Christian Ulmen. 106 Min. FSK: ab 6, ff.

Huhn mit Pflaumen (Frankreich/Deutschland/Belgien 2011)

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Mit "Persepolis" hatte die aus dem Iran stammende Comiczeichnerin Marjane Satrapi gleich doppelten Erfolg: Der Comic wurde zum weltweiten Bestseller, und mit der Verfilmung bewies sie, dass sie auch ein Gespür für bewegte Bilder hat. Die Erwartungen waren also groß an den ersten Realfilm, der wieder auf einem Comic der Zeichnerin und Regisseurin basiert. "Huhn mit Pflaumen" handelt von Meistergeiger Nasser-Ali Khan (Mathieu Amalric), der beschließt zu sterben, nachdem seine geliebte Geige zu Bruch gegangen ist. Während er in seinem Bett liegt und auf den nahenden Tod wartet, erinnert er sich an sein Leben, an die Frau, die er geliebt hat, und an die, die er auf Drängen seiner Mutter heiraten musste. Dem großartigen Schauspielerensemble gelingen einige sehr komische, dabei tieftraurige Momente.

Regie und Buch: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud. Mit Mathieu Amalric, Edouard Baer, Maria de Medeiros, Golshifteh Farahani, Eric Caravaca, Chiara Mastroianni, Isabella Rossellini. 90 Min. FSK: ab 12, ff.

epd