De Maizière zollt Soldaten in Afghanistan Respekt
Rund 5.000 Bundeswehrsoldaten werden das Weihnachtsfest im fernen Afghanistan verbringen. Einige von ihnen hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière bei einem Überraschungsbesuch gesprochen.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist zu einem überraschenden Besuch in Afghanistan eingetroffen. Er landete am Mittwochmorgen in Kundus, wo er mit deutschen Soldaten sprechen wollte. Die Reise war - wie üblich - aus Sicherheitsgründen bis zuletzt geheim gehalten worden. Es ist bereits die vierte Afghanistan-Reise von De Maizière als Verteidigungsminister, der bei diesem Besuch von den Obleuten des Verteidigungsausschusses im Bundestag begleitet wird.

De Maizière zollt deutschen Soldaten in Afghanistan Respekt

Bei seinem Blitzbesuch kurz vor Weihnachten hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) den deutschen Soldaten für ihren Einsatz gedankt. "Ich bin heute gekommen, um Ihnen meinen persönlichen Respekt zu zollen für die Erfüllung des Auftrags", sagte er am Mittwoch vor etwa 150 Soldaten in Kundus. "Wir überbringen Ihnen den Dank der deutschen Bevölkerung für den Dienst, den sie hier leisten, wie sie ihn leisten."

De Maizière sagte, zwar sei der Afghanistan-Einsatz in der Bevölkerung umstritten. "Aber die Leistungen der Soldaten sind nicht umstritten. Die finden große Anerkennung." In diesem Jahr habe sich die Sicherheitslage am Hindukusch erstmals seit vielen Jahren verbessert. "Wir haben einen Rückgang der sicherheitsrelevanten Zwischenfälle um 25 Prozent in ganz Afghanistan und um die Hälfte im Norden." Allerdings seien die Erfolge "noch labil". Nach den Soldaten im nordafghanischen Kundus hat de Maizière auch die Truppe in Masar-i-Scharif besucht.

Bundestag entscheidet im Januar über neues Afghanistan-Mandat

Vor einer Woche hatte das Bundeskabinett ein neues Mandat für den Afghanistan-Einsatz beschlossen. Damit wird der Abzug der Truppen eingeleitet. Mit Beginn des neuen Mandates Anfang Februar sollen nur noch 4.900 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert sein, bisher waren es bis zu 5.350. Bis Anfang 2013 soll die Truppe sogar bis auf 4.400 Soldaten verkleinert werden. Am 26. Januar will der Bundestag über das Mandat abstimmen.

Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr dauert nun rund zehn Jahre. Die gefährlichsten Mission der Bundeswehr kostete bisher 52 Soldaten das Leben. Bislang stellt Deutschland hinter den USA und Großbritannien das drittgrößte Kontingent in der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf.

Ende 2014 werden nach jetziger Planung gar keine deutschen Kampftruppen mehr in Afghanistan sein. Allerdings wird sich die Bundeswehr voraussichtlich weiterhin an der Ausbildung afghanischer Soldaten beteiligen.

dpa