Weihnachtsgottesdienst kommt aus Afghanistan
Bis zuletzt schien es unklar, ob es klappt, doch nun sieht alles grün aus: An Heiligabend kommt der Rundfunkgottesdienst auf Deutschlandfunk und Deutscher Welle aus Mazar-e Sharif.

Dazu ist Kerstin Hanke, Pfarrerin im Rundfunkreferat West der evangelischen Kirchen in NRW, in das Bundeswehrcamp Marmal in Mazar-e Sharif geflogen. Nach mehr als einem Jahr Planung gab es eine Woche vor Weihnachten ganz irdische Sorgen: Unter den Soldatinnen und Soldaten bekam der hervorragende Organist plötzlich Heimaturlaub und es musste flott Ersatz gefunden werden. Zum Glück gibt es noch einen super Klarinettisten, erzählt Kerstin Hanke. Sicher ist: Die Predigt des Weihnachtsgottesdienstes wird Torsten Amling halten, seit September in Afghanistan arbeitender Militärpfarrer.

Kerstin Hanke, mehr als einen Tag unterwegs zu ihrem Ziel, fliegt allein nach Afghanistan, ohne große Technik-Crew. Mit ungewöhnlichem Gepäck: ein kleines Mischpult, zehn Kabel, zwei Adapter finden sich unter anderem in ihrem Koffer. Denn der Bundeswehrsender „Radio Andernach“ hilft zwar, ihm fehlen aber besagte Geräte.

„Egal wie man den Bundeswehreinsatz beurteilt: Wir haben unsere Leute dort, und die Weihnachtsbotschaft lautet: Friede auf Erden. Wo, wenn nicht dort?“ Auch Bethlehem, so Hanke, sei der „abseitigste Ort“ für diese Botschaft gewesen. „Es war ja nicht gerade eine Entscheidungsmetropole.“ Und so sorgt die Rundfunkpfarrerin also für die Gottesdienstübertragung aus einem Ort, an dem derzeit 3.100 Bundeswehrangehörige Dienst tun. Diese seien Bürgerinnen und Bürger in Uniform und teilten die Sehnsucht nach Frieden. Der Gottesdienst aus dem Bundeswehrcamp beginnt nach den Nachrichten um 17.05 Uhr.

Eindrücke aus Afghanistan werden auch Hörerinnen und Hörer von 1Live erhalten. Denn Kerstin Hanke, stellvertretende WDR-Rundfunkbeauftragte, wird aus ihren Eindrücken auch Beiträge für diese WDR-Radiowelle produzieren.

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